Orgel: Berlin / Moabit – St. Paulus (Pfarr- und Klosterkirche der Dominikaner)
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Gebäude oder Kirche
St. Paulus (Pfarr- und Klosterkirche der Dominikaner)Konfession
KatholischOrt
Berlin / MoabitPostleitzahl
10551Bundesland / Kanton
BerlinLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
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Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1901 pneumatische Kegelladenorgel mit freistehendem Spieltisch, erbaut in ein helles Eichenholzgehäuse im spätgotischen Stil (Principal 16′ (HW) sowie Principal 8′ (HW) im Prospekt) durch Orgelbau Franz Eggert (Paderborn) III/36.
1936 Orgelneu- oder Umbau im orgelbewegten Stil durch Orgelbau Anton Feith (Paderborn).
Derzeitige Orgel
1975 Schleifladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch, mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur, erbaut von Orgelbau Gebrüder Oberlinger (Windesheim) III/48. Im gleichen Jahr entstand eine in das Chorgestühl eingebaute mechanische Chororgel (Schleifladen) durch Orgelbau Oberlinger I/6. Die Expertise oblag Rainer Hilkenbach und Professor Rudolf Heinemann (Berlin).
1991 Renovierung der Hauptorgel durch Orgelbau Gebrüder Stockmann (Werl).
2000 Renovierung und Nachintonation sowie Überarbeitung der Trakturen und der Registersteuerung der grossen Orgel durch Orgelbau Karl Schuke (Berlin).
2008 – 2009 Generalrevision, Reparatur, geringfügige Umdisponierung und Veränderung der Zusammenstellung der Mixturenchöre sowie Umgestaltung des Spieltisches mit neuer Setzeranlage durch Orgelbau Karl Schuke (Berlin) III/48.
2024 ist die Chororgel nicht mehr vorhanden, diese wurde gemäss Auskunft des Kirchenmusikers bereits einige Jahre zuvor von der Kirchgemeinde verkauft.
Disposition
Oberlinger-Orgel 1975 / Veränderungen Schuke 2009
I Rückpositiv C – g“‘Holzgedackt 8′ Quintatön 8′ Naturguss ged. Principal 4′ C – g“‘ Prospekt Spitzflöte 4′ Naturguss ged. konisch, ab c‘ offen konisch Octave 2′ Gemshorn 2′ Naturguss konisch Quinte 1 1/3′ Scharff 4f. (urspr. Bezeichnung Cymbel 4 f. 1′) – rep. c°/c’/c“/g“/d“‘ Sesquialtera 2f. Naturguss – rep. g° Krummhorn 8′ (urspr. Bezeichnung Cromorne 8′), Stiefel Metall/Becher Kupfer, Disc. konisch, dt. Bauart Tremulant
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II Hauptwerk C – g“‘Gemshorn 16′ C – H Holz offen, ab c° Metall konisch Prästant 8′ C – d‘ Prospekt, ab ds‘ innen Rohrflöte 8′ C – H Holz ged., ab c° Metall rohrged. Octave 4′ Gedacktflöte 4′ Metall ged., ab gs“ offen konisch Quinte 2 2/3′ Superoctave 2′ Blockflöte 2′ konisch Mixtur 5f. 2′ (urspr. 5-7f.) – rep. fs°/cs’/cs“ Cymbel 4f. (urpsr. Bezeichnung Klingend Cymbel 4f., teilw. Chöre abgesteckt) – rep. GS/d°/a°/e’/h’/fs“/c“‘ Cornett 4f. 4′ ab f° Fagott 16′ Stiefel/Becher Metall, dt. Bauart Trompete 8′ Stiefel/Becher Metall, dt. Bauart Clairon 4′ Stiefel/Becher Metall, dt. Bauart, ab gs“ labial
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III Schwellwerk C – g“‘Bourdon 16′ (urspr. Pommer 16′) Holz ged. Holzprincipal 8′ Holz offen Gedackt 8′ (urspr. Bezeichnung Bourdon 8′) C – H Holz ged., ab c° Metall ged. Salicional 8′ Metall Kastenbart Unda maris 8′ ab c° Octave 4′ C – f° Prospekt vor SW, ab fs° innen Koppelflöte 4′ Naturguss Nasard 2 2/3′ Naturguss Waldflöte 2′ Naturguss, leicht konisch Terz 1 3/5′ Naturguss, leicht konisch Septime 1 1/7′ Naturguss Sifflöte 1′ Naturguss Fourniture 5f. 1 1/3′ rep. c°/g’/g“ Dulcian 16′ Stiefel Metall/Becher Holz, dt. Bauart Oboe 8′ Stiefel/Becher Metall, C – H konisch – dt. Nuss/fr. Kehle, ab c° Oboe fr. Bauart Tremulant
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Pedal C – f‘Principalbass 16′ C – A Prospekt, ab B innen Subbass 16′ Holz ged. Octavbass 8′ Holz offen Pommer 8′ Holz ged. Spitzoctave 4′ Naturguss konisch Nachthorn 2′ Mixtur 6f. 2 2/3′ (urspr. Bezeichnung Pedalmixtur) Posaune 16′ Stiefel/Becher Holz, dt. Bauart Trompete 8′ Stiefel/Becher Metall, dt. Bauart
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Anmerkungen Prospektpfeifen
Principal 4′ RP im Prospekt C – g“‘
Prästant 8′ HW im Prospekt, C – c° Spitzturm, cs° – d‘ Seitenfelder
Octave 4′ SW im Prospekt, C – f° Spitztürme vor SW
Principal 16′ Ped. im Prospekt, C – A Pedaltürme
Zusammensetzung Sesquialtera RP
C: 1 1/3′ 4/5′
g°: 2 2/3′ 1 3/5′
Zusammensetzung Scharff RP
C: 1′ 1/2′ 1/3′ 1/4′
c°: 1′ 2/3′ 1/2′ 1/3′
c‘: 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
c“: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
g“: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
d“‘: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Zusammensetzung Mixtur HW
C: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
fs°: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
cs‘: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
cs“: 8′ 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Zusammensetzung Cymbel HW
C: 1/3′ 1/4′ (1/6′) (1/8′)
GS: 1/3′ 1/4′ (1/5′) (1/6′)
d°: 1/2′ 1/3′ (1/4′) (1/5′)
a°: 1/2′ 2/5′ (1/3′) (1/4′)
e‘: 2/3′ 1/2′ (2/5′) (1/4′)
h‘: 1′ 4/5′ 2/3′ 1/2′
fs“: (2′) 1 1/3′ 1′ 4/5′
c“‘: (2′) (1 3/5′) 1 1/3′ 1′
Zusammenstellung Cornett HW
f°: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 3/5′
Zusammensetzung Fourniture SW
C: 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′ 1/3′
c°: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
g‘: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
g“: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
Zusammensetzung Mixtur Pedal
C: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
Disposition ehemalige Chororgel (Oberlinger 1975 – inzw. verkauft)
Manual C – g“‘Gedackt 8′ Principal 4′ Rohrflöte 4′ Flachflöte 2′ Mixtur 1 1/3′ 4f.
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Pedal C – f‘Sordun 16′
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Eggert-Orgel 1901 – 1936 (nach Zeitschrift für Instrumentenbau Nr. 22, 1901/02)
I HauptwerkPrinzipal 16′ Prinzipal 8′ Bourdon 8′ Doppelflöte 8′ Gambe 8′ Oktave 4′ Rohrflöte 4′ Quinte 2 2/3′ Oktave 2′ Kornett 3-fach Mixtur 2-5 fach Trompete 8′
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II SchwellwerkBordun 16′ Prinzipal 8′ Harmonieflöte 8′ Gedackt 8′ Salicional 8′ Dolce 8′ Fugara 4′ Flauto dolce 4′ Progressiv 2-4 fach Klarinette 8′ (durchschlagend)
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III SchwellwerkGeigenprinzipal 8′ Wienerflöte 8′ Liebl. Gedackt 8′ Aeoline 8′ Voix céleste 8′ Flauto trav. 4′
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PedalPrinzipal 16′ Subbass 16′ Salicetbass 16′ (Zinn) Quinte 10 2/3′ Oktave 8′ Cello 8′ Posaune 16′ Trompete 8′
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Spielhilfen
Spielhilfen Oberlinger-Orgel 2024
Linke Seite Registerstaffel:
Digitalanzeige Setzeranlage (H/Z/E)
I-II, III-II (Registerwippen Nr. 31 + 32)
III-I, Cymbelstern (Registerwippen Nr. 44 + 45)
I-P, II-P, III-P (Registerwippen Nr. 55 -57), Sequenzer rückwärts/vorwärts
Rechte Seite Setzerschublade:
Motorschaltung
Verschließbare Ebenen 0 – 999, 1000 – 1999, 2000 – 2999, 3000 – 3999
Regulierer für Tremulanten RP und SW
Unter erstem Manual: S (Setzer), 0 – 9, Sequenzer rückwärts/vorwärts, Sequenzer rückwärts/vorwärts H/Z/E, R (Rücksteller)
Fuß: III – I, III – II, I – II, III – P, II – P, I – P, Sequenzer rückwärts als Pistons, Schwelltritt III, Sequenzer vorwärts als Piston
Spielhilfen Oberlinger-Orgel 1975
I/P, II/P, III/P, I/II, III/II, III/I, 10 Setzerkombinationen, 2 Plenokombinationen, 3 freie Pedal-Kombinationen, Cymbelstern, Regulierer für beide Tremulanten
Schwelltritt III
Spielhilfen Eggert-Orgel 1901 (1936 ersetzt oder umgebaut durch Anton Feith)
1 freie Kombination, II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, Oktavkoppel I, Piano-Pedal, MF, F, Tutti, Rohrwerke ab, Walze, Schwelltritt III
Spielhilfen ehemalige Chororgel (Oberlinger 1975 – inzw. verkauft)
Fuß: Pedalkoppel als Rastentritt auf der rechten Seite
Gebäude oder Kirchengeschichte
1869 Bau einer Pauluskapelle, nach Plänen des Baumeisters Carl Niermann (Berlin/Friedenau) – Einweihung am 4. August 1869. Zu dieser Zeit bezieht die neu gegründete Dominikanerkommunität das Nachbargebäude.
1875 Räumung der Gebäude der Dominikaner in Folge des Kulturkampfes.
Nach 1878 wird die Niederlassung wieder durch die Dominikaner bezogen.
1892 – 1893 Bau der Backsteinkirche im Stil einer spätgotischen sowie dreijochigen Hallenkirche nach Plänen des Architekten Engelbert Seibertz (Berlin) – Grundsteinlegung am 24. Juni 1892 – Einweihung der Kirche am 24. Oktober 1893.
1905 – 1907 Bau des Pfarr- und Gemeindehauses.
1950 Entstehung des Kreuzweges.
1958 Aufzug eines fünfstimmigen Geläuts der Giesserei Feldmann & Marschel (Münster) – Nominale e‘ + fs‘ + g‘ + a‘ + h‘.
1960 Ersatz des ursprünglichen Hauptportals.
1987 Aussenrenovierung mit neuem Hauptportal.
2016 Errichtung der Heiligen Pforte. Die Kirche St. Paulus ist Gemeinde- und Klosterkirche im Stadtteil Moabit.
In der Kirche befindet sich ein Apostelaltar auf der rechten Seite mit Figuren des 15. Jahrhunderts und ein Kruzifix in der Seitenkapelle mit barocker Inschrift.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Mike Wyss und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, Geschichtstafeln, zitiert von der Seite der Kirchgemeinde (Link folgend)
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung, Spiel sowie Bestandesaufnahme 07/24, freundl. Mitteilungen von Kirchenmusiker Heiko Holtmeier, Angaben zur Chor- und Hauptorgel auf der Seite von Orgelbau Oberlinger – Link und Angaben zum Verkauf des Kirchenmusikers Heiko Holtmeier, zitiert aus der Zeitschrift für Instrumentenbau Nr. 22 1901/02.
Orgel auf der Partnerseite Pipeorganpictures – Link
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