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Orgel: Berlin / Mitte – Kapelle der Versöhnung

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Gebäude oder Kirche

Kapelle der Versöhnung

Konfession

Evangelisch

Ort

Berlin / Mitte

Postleitzahl

10115

Bundesland / Kanton

Berlin

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 

Glockengeläute der Kapelle der Versöhnung, Berlin Mitte – User Nepomuk Riva auf Youtube

 

Berlin – Kapelle der Versöhnung Glocken von User Glocken M auf Youtube

EN TOEN: Berlin – Kapelle der Versöhnung von User Janvs Entoen auf Youtube



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

Orgeln der ehemaligen Versöhnungskirche

1894 pneumatische Kegelladenorgel, erbaut von Orgelbau Gebrüder Dinse (Berlin) II/26.
1926 Erweiterung und Umstellung auf elektropneumatische Kegelladen als Opus 2127 von Orgelbau E.F.Walcker & Cie (Ludwigsburg/Württemberg) III/38 + 1 Auszug, 1 Verlängerung, 3 Transmissionen und 1 Windabschwächung.
1944 – 1945 Beschädigung des Werkes durch Kriegseinwirkung.
1954 Orgelneubau als Opus 250 durch Orgelbau Alexander Schuke (Potsdam) II/12, Aufstellung vor der beschädigten Dinse-Orgel.
1960 Versetzung der Schuke-Orgel in die Winterkirche unter der Empore. Die Hauptkirche wird nur noch selten genutzt.
1962 Verkauf der Schuke-Orgel nach Lobetal. Dort wurde das Werk in der Anstaltskirche aufgestellt und im Jahr 2017 durch einen Neubau durch Schuke Orgelbau (Werder) ersetzt. Die Orgel soll nach Russland vermittelt worden sein.
1985 werden Kirche und Turm gesprengt und abgetragen.

Orgeln in der Kapelle der Versöhnung

2000 Aufstellung einer 1957 von Orgelbau E.F.Walcker & Cie (Ludwigsburg/Württemberg) als Opus 3702 erbauten Schleifladenorgel mit mechanischer Traktur, welche für die Kapelle der Grunewald-Kirche erbaut wurde II/11.
2017 Dieses Instrument wurde im Sommer 2017 ausgebaut und wird einer Musikschule im russischen St. Petersburg zum Geschenk gemacht, in der junge Organisten ausgebildet werden.

Derzeitige Orgel

2017 elektrische Schleifladenorgel mit seitlich fest angebautem Spieltisch, erbaut mit elektrischer Einzeltonsteuerung als Opus 568 von Orgelbau Karl Schuke (Berlin) II/9 + Transmissionen und Extensionen (II/27).
Vier Register der Orgel stehen für die vier alliierten Besetzungsmächte im damalig geteilten Berlin
-Vereinigtes Königreich Grossbritannien (Open Diapason)
-Vereinigte Staaten von Amerika (Vox Coelestis)
-Französische Republik (Basson-Hautbois)
-Russische Föderation (Bajan – helle durchschlagende Stahlzunge in Resonator-Kasten, klanglich einem Knopfakkordeon ähnelnd / einziges Register mit mechanischer Traktur – hergestellt von sächsischer Spezialwerkstatt)

Das Register Versöhnung ist eine Schwebung.

Disposition

Disposition der Schuke-Orgel aus dem Jahr 2017

 I Manual C – g“‘

Bordun 16′ ab c‘ Rohrflöte – Reihe A

Open Diapason 8′ Prospekt – Reihe B

Rohrflöte 8′ Reihe A

Versöhnung 8′ ab g°  Reihe D

Viola da Gamba 8′ Reihe C

Octava amabile 4′ Reihe B

Flûte à cheminée 4′ Reihe A

Gambetta 4′ Reihe C

Nasard 2 2/3′ Reihe D

Octavin 2′ Reihe B

Terz 1 3/5′ Reihe E

Basson-Hautbois 8′ Reihe F

 

 II Manual C – g“‘

Rohrflöte 8′ Reihe A

Aeoline 8′ Reihe G

Vox coelestis 8′ ab c° Reihe H

Flûte à cheminée 4′ Reihe A

Nasard 2 2/3′ Reihe D

Octavin 2′ Reihe B

Terz 1 3/5′ Reihe E

Basson-Hautbois 8′ Reihe F

Bajan 8′ Reihe I

 

 Pedal C – f‘

Subbass 16′ Reihe A

Octavbass 8′ Reihe B

Gedacktbass 8′ Reihe A

Cello 8′ Reihe C

Octave 4′ Reihe B

Basson 8′ Reihe F

 

Walcker Orgel 2000 – 2017

I Hauptwerk C – g“‘

Rohrflöte 8′

Prinzipal 4′

Schwiegel 2′

Mixtur 3-4 fach 1 1/3′

II Positiv C – g“‘

Singend Gedackt 8′

Nachthorn 4′

Prinzipal 2′

Zimbel 2-fach

 

Pedal C – f‘

Subbass 16′

Gedacktpommer 4′

Trompete 8′

 

Schuke-Orgel 1954 – 1962

I Hauptwerk C – f“‘

Rohrflöte 8′

Principal 4′

Nassat 2 2/3′

Tertian 2-fach

Scharff 3- 4 fach

 

II Positiv C – f“‘

Holzgedackt 8′

Spillflöte 4′

Waldflöte 2′

Sifflöte 1′

Pedal C – f‘

Subbass 16′

Quintade 8′

Choralbass 4′

Posaune 8′

 

Walcker Umbau 1926 Opus 2127

I Hauptwerk C – c““

Prinzipal 16′ ab f°

Gross-Prinzipal 8′

Prinzipalflöte 8′ C – H mit Prinzipal 8′

Bordun 8′

Dulciana 8′ C – H mit Bordun 8′

Oktave 4′

Doppelflöte 4′

Oktave 2′ Auszug aus Kornett

Kornett 1-5-fach 8′

Mixtur 2-5 fach 2 2/3′

Tuba 8′

 

II Schwellwerk C – c““

Gedackt 16′

Hornprinzipal 8′

Konzertflöte 8′

Quintatön 8′ C – H mit Konzertflöte 8′

Flötenschwebung 8′

Gemshorn 4′

Orchesterflöte 4′

Quintflöte 2 2/3′

Octavflöte 2′

Terzflöte 1 3/5′

Cymbel 3-8 fach

Klarinette 8′

Tremulant

III Schwellwerk C – c““

Prinzipal-Mixtur 7-fach 8′

Bratsche 8′ C – H mit Prinzipal-Mixtur

Rohrflöte 8′

Geigenschwebung 8′

Salicional 8′

Quintatön 4′

Nachthorn 4′

Schwiegel 2′

Rankett 16′

Fagott-Oboe 8′

Trompete 4′

Tremulant (wirkt nicht auf Rankett 16′ und Trompete 4′)

 

Pedal C – f‘

Kontrabass 32′ (aus 16′ mit Quinte 10 2/3′)

Kontrabass 16′

Untersatz 16′

Sanftbass 16′ Abschw. Untersatz

Geigenbass 8′

Flötenbass 8′ Tr. SW III

Choralbass 4′

Pedalmixtur 6-fach 5 1/3′

Basstuba 16′ C – H, ab c° mit Tuba HW

Rankett 16′ Tr. SW III

Fagott 8′ Tr. SW III

 

Disposition der Dinse-Orgel aus dem Jahr 1894

I Hauptwerk C – f“‘

Principal 16′

Principal 8′

Bourdon 8′

Flûte harmonique 8′

Gamba 8′

Octave 4′

Gemshorn 4′

Quinte 2 2/3′

Octave 2′

Cornett 4-fach

Mixtur 2-5 fach

Trompete 8′

II Schwellwerk C – f“‘

Bourdon 16′

Principal 8′

Flauto traverso 8′

Gedackt 8′

Salicional 8′

Aeoline 8′

Octave 4′

Flöte 4′

Progressio Harmonica 2-3 fach

Pedal C – d‘

Violon 16′

Subbass 16′

Violoncello 8′

Bassflöte 8′

Posaune 16′

 

Spielhilfen

Spielhilfen Schuke-Orgel 2017

I/P, II/P, II/I, Sub I/I, Sub II/I, Sub II/II, Super II/II, Schaltung Setzer-Ebenen (auf/ab – H/Z/E) unterhalb der Register des I. Manuals.
Die Superkoppeln bis g“ ausgebaut und Subkoppeln stets ab c°
Spieltisch unter Klaviatur I: S (Setzer), 0 -4, Sequenzer rückwärts/vorwärts, 5 – 9, R (Rücksteller)
Touchpad hinter dem Spieltisch mit Sequenzer rückwärts/vorwärts, Einstellung der Benutzer (verschliessbare Ebenen), Ebenen, Rücksteller, Rec, USB etc.
Fuß: Resonator (Bajan), Sequenzer vorwärts als Pistons, Tritt Resonator

Spielhilfen Walcker-Orgel 2000 – 2017

Fuß: II/I, I/P, II/P als Einhaktritte

Spielhilfen Schuke-Orgel 1954 – 1962

Fuß: II/I, I/P, II/P als Einhaktritte

Spielhilfen Walcker Umbau 1926

1 freie Kombination
II/I, III/I, III/II, Unter III/I, Ober I, Ober II/I, Ober III/I, Ober II, Unter III, Ober III, I/P, II/P, III/P, Ober III/P, Unter III/II (später ergänzt), Ober III/II (später ergänzt), Leerlauf I, Leerlauf II, Leerlauf III, Leerlauf P, Labiale an, Zungen an, Koppeln an, 32′ ab, Man. 16′ ab, Unterkoppeln ab, HR, Freie Kombination an, Walze an, Gesamtregistratur an, Walze, Schwelltritte II und III

Spielhilfen Dinseorgel 1894

II/I, I/P, II/P
MF, F, FF, Auslöser
Walze, Schwelltritt II

Gebäude oder Kirchengeschichte

Versöhnungskirche

1892 – 1894 Bau der Backsteinkirche im neugotischen Stil mit einem Kirchturm von 75 Metern Höhe unter der Leitung des Architekten Gotthilf Ludwig Möckel (Bad Doberan).
Nach 1940 schwere Beschädigung der Kirche durch Kriegseinwirkung.
1950 Wiederherstellung der Kirche trotz unmittelbarer Lage an der Grenze des sowjetischen und französischen Sektors.
1961 Nutzung der Kirche für Gottesdienste.
1961 Zumauerung des Hauptportales der Kirche zu Grenzschutzzwecken. Im gleichen Jahr wird die Nutzung der Kirche untersagt. Die Gemeinde bezieht ein Gemeindezentrum.
1985 Sprengung der Kirche und des Kirchturmes. Die Fundamente und Reste des Untergeschosses stehen inzwischen unter Denkmalschutz.
Informationen und Bilder der Sprengung auf der Seite der Gemeinde

Kapelle der Versöhnung

2000 Bau der Kapelle der Versöhnung nachdem die Kirchgemeinde das Grundstück der gesprengten Kirche zurückerhalten hatte (Rückgabe Grundstück 1995). Auflage war eine erneute sakrale Nutzung. In der neuen Kapelle wurden der beschädigte Altar, das Turmkreuz und die ausgelagerten Glocken der ehemaligen Versöhnungskirche wiederverwendet. Die Kapelle wurde unter der Leitung des Architektenteams Peter Sassenroth und Rudolf Reitermann in Zusammenarbeit mit dem Lehmbaukünstler Martin Rauch errichtet. Die Glocken des Bochumer Glockengussvereines aus dem Jahr 1894 fanden ihren Platz in einem Glockengerüst ausserhalb der Kapelle, sie werden von Hand geläutet.
Seit 2005 finden an vier Wochentagen Andachten für die Verstorbenen an der Berliner Mauer statt.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Roman Hägler und Andreas Schmidt
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel am 17. Juli 2021, Angaben der Kirchgemeinde und  Webseite der Firma Karl Schuke, Digitalisat Zeitschrift für Instrumentenbau – 15. Jahrgang 1894
Kirchengeschichte: Wikipedia Artikel mit Informationen der Kirchgemeinde und Angaben der Kirchgemeinde
Glockengeläute der Kapelle der Versöhnung, Berlin Mitte – User Nepomuk Riva auf Youtube – Kanal
Berlin – Kapelle der Versöhnung Glocken von User Glocken M auf Youtube – Kanal
EN TOEN: Berlin – Kapelle der Versöhnung von User Janvs Entoen auf Youtube – Kanal
Internetauftritt der Kapelle

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