Orgel: Berlin / Kreuzberg – St. Marien Liebfrauen
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Gebäude oder Kirche
St. Marien LiebfrauenKonfession
KatholischOrt
Berlin / KreuzbergPostleitzahl
10997Bundesland / Kanton
BerlinLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1905 – 1914 war vermutlich keine Orgel vorhanden. Im Chorraum der Kirche befindet sich ein Harmonium der Firma Wilhelm Emmer (Berlin/Magdeburg). Möglicherweise diente das Instrument in den ersten Jahren der neuen Kirche zur Gemeindebegleitung.
Derzeitige Hauptorgel
1914 pneumatische Taschenladenorgel mit freistehendem Spieltisch, erbaut als Opus 1190 von G.F.Steinmeyer & Co. Kgl.bayer.Hof-Orgel & Harmoniumfabrik Oettingen in Bayern III/49 + 1 Transmission. Über das dritte Manual war ein zusätzliches Fernwerk mit zwei Registern im Schwellkasten bespielbar.
1969 Umbau des Werkes mit elektrischer Spiel- und Registertraktur (Taschenladen) und neuem freistehendem Spieltisch sowie Umdisponierung durch Stephan-Orgelbau (Berlin), dabei wird das Fernwerk stillgelegt und entfernt sowie die Schwellfunktion für das dritte Manual entfernt. Sämtliche Octavkoppeln (Pfeifen teilweise entfernt), die Walze und die festen Kombinationen werden nicht erhalten III/50 + 1 Transmission.
1993 Renovierung der Orgel.
Von der Grundsubstanz der Steinmeyer-Orgel ist ein grosser Teil erhalten geblieben. Das Werk befindet sich im Jahr 2024 im spielbaren Zustand, bedürfte aber einer Revision.
Disposition
Aktuelle Disposition
I Hauptwerk C – a“‘Prinzipal 16′ C – gs° Prospekt Zink, ab a° innen Prinzipal 8′ Metall Gemshorn 8′ Naturguss konisch Bordun 8′ Holz ged., ab d“ Metall ged., ab c“‘ offen Viola di Gamba 8′ Metall Quintflöte 5 1/3′ C – H Holz ged., ab c° offen innenlabiiert, ab c‘ Naturguss Oktave 4′ Zink Rohrflöte 4′ Metall rohrged., ab c“ offen Quinte 2 2/3′ C – H Naturguss, ab c° Metall Oktavflöte 2′ Metall Mixtur 4 f. 2′ Metall – rep. f°/f’/f“ Zimbel 3 f. 1/2′ (neu) Metall – rep. A/g°/f’/e“/c“‘ Basson 16′ (aus III – anstelle Hohlflöte 8′), Stiefel Holz/Becher Zink Clarinette 8′ Stiefel/Becher Zink
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II Schwellwerk C – a“‘Rohrgedackt 16′ C – h° Holz rohrged., ab c‘ Naturguss rohrged. Flötenprinzipal 8′ Metall Fugara 8′ C – H Zink, ab c° Naturguss Weidenpfeife 8′ (anstelle Dolce 8′) Naturguss Gedackt 8′ Naturguss ged., ab c“‘ offen Hohlflöte 8′ (aus I – anstelle Spitzflöte 8′), C – H Zink, ab c° Naturguss Undamaris 8′ ab c°, Metall Geigenprinzipal 4′ Metall Traversflöte 4′ Naturguss, leicht konisch, ab c‘ überblasend Piccolo 2′ Naturguss, ab c° überblasend Quinte 1 1/3′ (neu), Metall Cornett 4 f. 4′ 4′ Chor ged., rep. c“‘ Jauchzendpfeife 2 f. 1′ (neu) Metall – rep. c“ Oboe 8′ Stiefel Metall/Becher Zink, Becher C – H konisch – ab c° Oboe Tremolo
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III Manual (ehem. SW) C – a“‘Stillgedackt 16′ Holz ged., ab gs“‘ Metall ged. Hornprinzipal 8′ Zink Viola-alta 8′ Zink Quintatön 8′ Naturguss ged. Jubalflöte 8′ C – FS Holz ged., ab G Holz offen und doppelt labiiert Salizional 8′ Zink Vox-celestes 8′ ab c°, Metall Praestant 4′ Zink Fernflöte 4′ Naturguss ged, konisch, ab fs“ offen Sifflöte 1′ (neu), Metall Sesquialter 2 f. 1 3/5′ Chor Naturguss, konisch Scharff 4 f. 1 1/3′ (anstelle Progr. Harm.) – rep. c°/c’/b“/fs“‘ Trompete 8′ Stiefel/Becher Zink
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Pedal C – f‘Prinzipalbaß 16′ verm. teilw. Prospekt, innen Holz offen Violon 16′ Holz offen Subbaß 16′ Holz ged. Zartbaß 16′ Tr. III aus Stillgedackt 16′ Quintbaß 10 2/3′ Holz ged. Oktavbaß 8′ Zink Gedacktbaß 8′ Metall ged. Violon-celle 8′ C – A Holz ged., ab B Holz offen, ab c‘ Naturguss Choralbaß 4′ Metall Rohrpfeife 2′ (anstelle Bombarde 16′), Naturguss rohrged.
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Prinzipal 16′ im Prospekt von C – gs° – Prinzipalbaß 16′ teilweise Prospekt, innen Holz offen
Zusammensetzung Mixtur HW
C 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
f° 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
f‘ 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
f“ 5 1/3′ 4′ 2 2/3′ 2′
Zusammensetzung Zimbel HW
C 1/2′ 1/3′ 1/4′
A 2/3′ 1/2′ 1/3′
g° 1′ 2/3′ 1/2′
f‘ 1 1/3′ 1′ 2/3′
e“ 2′ 1 1/3′ 1′
c“‘ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Zusammensetzung Cornett SW
C 4′ 2 2/3′ 2′ 1 3/5′
c“‘ 8′ 5 1/3′ 4′ 3 1/5′
Zusammensetzung Jauchzend Pfeife SW
C 1′ 1/2′
c“ 2′ 1′
Zusammensetzung Scharff III (ehem. SW)
C 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
c° 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
c‘ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
b“ 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
fs“‘ 5 1/3′ 4′ 2 2/3′ 2′
Originaldisposition 1914
I Hauptwerk C – a“‘Prinzipal 16′ Prinzipal 8′ Gemshorn 8′ Bordun 8′ Hohlflöte 8′ Viola di Gamba 8′ Quintflöte 5 1/3′ Oktav 4′ Rohrflöte 4′ Quinte 2 2/3′ Superoktav 2′ Mixtur 4 f. 2′ Clarinette 8′
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II Schwellwerk C – a“‘Rohrgedackt 16′ Flötenprinzipal 8′ Fugara 8′ Gedackt 8′ Spitzflöte 8′ Dolce 8′ Undamaris 8′ ab c° Geigenprinzipal 4′ Traversflöte 4′ Piccolo 2′ Cornett 4 f. 4′ Oboe 8′ Tremolo
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III Schwellwerk C – a“‘Stillgedackt 16′ Hornprinzipal 8′ Viola-alta 8′ Quintatön 8′ Jubalflöte 8′ Salizional 8′ Vox coelestis 8′ ab c° Praestant 4′ Fernflöte 4′ Sesquialtera 2 fach Progr. Harm. 2-4 fach 2 2/3′ Basson 16′ Trompete 8′ Tremolo
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III Fernwerk im SW C – a“‘Liebl. Gedeckt 8′ Vox Humana 8′ Tremolo
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Pedal C – f‘Prinzipalbaß 16′ Violonbaß 16′ Subbaß 16′ Zartbaß 16′ Tr. Stillgedackt 16′ SW III Quintbaß 10 2/3′ Oktavbaß 8′ Violoncello 8′ Gedacktbaß 8′ Choralbaß 4′ Bombarde 16′
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Spielhilfen
2 freie Kombinationen, 1 zus. freie Pedalkombination
III – II, III – I, II – I, III – P, II – P, I – P als Registerwippen Nr. 30 – 35 oberhalb des dritten Manuals
Druckknöpfe unter erstem Manual: Fr.Komb. I, Fr.Komb. II, Tutti, Auslöser, Pedalk.
Fuß: Fr.Komb. I, Fr.Komb. II, Tutti, Auslöser als Pistons auf der linken Seite, Schwellwerk (Schwelltritt II), Pedalkomb. als Piston auf der rechten Seite
Spielhilfen 1914 – 1969
II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, Super III (bis a““), Sub III (ab c°)
2 freie Combinationen, diverse feste Kombinationen wie P, MF, F, FF, T
Walze, Walze ab, Schwelltritte II und III, Schwelltritt Fernwerk
Gebäude oder Kirchengeschichte
1895 Gründung der Pfarrei Liebfrauen in Kreuzberg. Marienschwestern aus Breslau siedeln sich an, erste Gottesdienste finden ab 1898 in einer Notkirche statt. Zuvor fanden Gottesdienste in der Hauskapelle der Schwestern statt.
1904 – 1906 Bau der Liebfrauenkirche im neoromanischen Stil nach Plänen des Baumeisters Ludwig Becker (Mainz) mit Doppelturmfassade. Als Vorbild diente u.a. die Abteikirche Maria Laach – Einweihung am 14. August 1905.
1905, 1906 und 1909 Entstehung zweier Flügelaltäre und des Retabels bzw. des Choraltares durch Théophil Klemm (Colmar).
1905 Stiftung der Kanzel durch Gustavus Jobke.
1928 Ausmalung des Innenraumes durch Professor Schilling (Wiesbaden).
1945 Beschädigungen durch Kriegseinwirkung. Die Kuppel wurde bei der Behebung der Kriegsschäden im einfachen Stil wiedererrichtet.
1982 Entstehung des Ambos und des Volksaltares von Künstler Paul Brandenburg.
1990 Ausstattung der Werktagskapelle (Emmauskapelle) mit einem Triptychon und Werken von Ute Weiss Leder (Berlin).
1992 – 1993 Entstehung des Corpus am Triumphkreuz und vier zusätzlicher Statuen am Choraltar durch Helmut Brockmann.
1993 umfangreiche Renovierung der Kirche, welche zu einem späteren Zeitpunkt den Namen St. Marien Liebfrauen erhalten hatte. Bei der Renovierung wurde die Kirche mit Bildern neuzeitlicher Künstler ergänzt. Entstehung der Glasmalerei in der Kuppel nach Plänen der Künstlerin Hella Santarossa (Düsseldorf). Rekonstruktion des Schalldeckels der Kanzel mit Bildern von Roswita Laves.
2001 Abschluss der Sanierungsarbeiten am Kirchenvorplatz.
2013 Aufzug einer Glocke aus der aufgegebenen St. Agneskirche Kreuzberg, welche aktuell die einzige Glocke in den Doppeltürmen ist – Nominal gs‘.
2020 Restaurierung der Aussenfassade.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Mike Wyss und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert von der Seite der Pfarrei (Link folgend) und der Seite für Kirchenbauforschung (Link) und der Seite des Landesdenkmalamtes Berlin (Link)
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel H.G.Schmidt 1975, Mike Wyss und Andreas Schmidt 2024, Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, Orgelarchiv Schmidt
Orgel auf der Partnerseite Pipeorganpictures – Link




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