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Orgel: Baden-Baden / Weststadt – St. Bernhard

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Gebäude oder Kirche

St. Bernhard

Konfession

Römisch-katholisch

Ort

Baden-Baden

Postleitzahl

76532

Bundesland / Kanton

Baden-Württemberg

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 

Glockenvideo von User Christ-König-Glocke auf Youtube – Kanal



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1911 Aufstellung einer Interimsorgel durch Heinrich Voit & Söhne, Karlsruhe-Durlach. Es handelte sich um eine Orgel aus Lagerbestan, welche eine neue Pneumatik erhalten hatte und nicht wie mancherorts erwähnt um die Orgel der Dreieichenkapelle Baden-Baden.
1921 Bau einer neuen Orgel mit einem Manual & Pedal durch Heinrich Voit & Söhne. Das Schwellwerk wie einige Pedalregister bleiben vakant, werden aber im Spieltisch vorbereitet. Intonation durch Carl Hess und Reinhold Sauder (Fa. Voit). Der Prospekt erinnert stark an die einige Jahre zuvor gebaute Voitorgel der Liszt-Akademie in Budapest.
1924 Nach Kritik von Orgelinspektor Steinhardt, Karlsruhe an den Arbeiten Voits von 1921 wird der Auftrag zur Komplettierung durch Schwellwerk und fehlende Pedalregistern an Friedrich Wilhelm Schwarz, Überlingen vergeben. Schwarz baut auch einen zweiten Doppelfaltenbalg und erneuert teilweise Voits Pneumatik zum I. Manual. Die Disposition wird letztlich nicht genau gemäß dem Angebot gebaut. Die entfallenen Register werden auch nicht auf den Laden vorbereitet. Im Gespräch war auch eine dreimanualige Version, die der Pfarrei aber zu teuer war. Um den Auftrag bewarben sich auch Voit (Durlach), Weise (Plattling), Walcker (Ludwigsburg) und Carl Hess (Durlach). Letzterer wollte die Orgelteile alle bei Weigle fertigen lassen. Einweihung im Jahre 1925.
1957 Elektrifizierung, neobarocker Umbau und Erweiterung um eine Kleinpedallade unter dem Gewölbe und ein Oberwerk als drittes Manual  durch X. Mönch Söhne, Überlingen. An den Arbeiten war auch der junge Orgelbauer Rudolf Kubak beteiligt, der sich Jahre später in Augsburg selbständig machte. Neuer halbrunder Spieltisch mit zwei freien Kombinationen, Walze, Pianopedal etc. von der Fa. Eisenschmidt, München. Auf diese Arbeiten hatte sich auch die Firma Carl Hess, Inh. Anni Hess, Karlsruhe-Durlach beworben. Dieser wurde der im Dezember 1955 zugesagte Auftrag jedoch im Sommer 1956 wieder entzogen. Als Gründe führte man u.a. an, dass die 1953 von Hess umgebaute Orgel der Stiftskirche Baden-Baden bereits wenige Jahre nach Fertigstellung deutliche technische Mängel aufweisen würde. Zudem bot Mönch bei den neuen Registern einen höheren Zinnanteil an.
Um 1983 Instandsetzung der Orgel durch G. F. Steinmeyer & Co, Oettingen.
2010 Sanierung der Orgel durch Matz & Luge Orgelbau, Stollhofen, u.a. Ergänzung um zwei neue Mixturen im Hauptwerk. Das Kleinpedal von 1957 wurde entfernt. Die Taschenlade des Oberwerks kam als Echowerk in den Unterbau der Orgel. Größtenteils wurde die Lade mit alten Pfeifen (u.a. lochgedeckte Hohlflöte 4′ aus einer unbekannten Voitorgel) ergänzt. Die Giesecke-Oboe 8′ in frz. Becherform stammt dagegen aus dem Umbau von 1957) besetzt. Die davor liegenden Füllungen wurden mit Gittern versehen. Ebenfalls baute man die beiden Windladen des Hauptwerks und das Pedal als Taschenladen neu. Aus dem Spieltisch von 1957 wurden Orgelbank, das Gehäuse und die drei Klaviaturen übernommen. Als Setzersteuerung wird ein im Spieltisch eingebautes Simatic-OP7 LCD-Panel verwendet.

Disposition

I. Hauptwerk C – g“‘

Prinzipal 16′

Prinzipal 8′

Flauto amabile 8′

Bourdon 8′

Viola da Gamba 8′

Salizional 8′

Oktave 4′

Gemshorn 4′

Oktave 2′

Mixtur 4f.

Scharff 3f.

Cornett 3-5f.

Tuba 8′

 

II. Schwellwerk C – g“’/g““

Bourdon 16′

Prinzipal 8′

Konzertflöte 8′

Quintatön 8′

Gedackt 8′

Viola d’amore 8′

Äoline 8′

Vox coelestis 8′

Prinzipal 4′

Rohrflöte 4′

Traversflöte 4′

Flautino 2′

Mixtur 3-5f.

Trompete 8′

Clairon 4′

Tremulant

III. Echowerk C – g“‘

Liebl. Gedackt 8′

Dulziana 8′

Violine 4′

Hohlflöte 4′

Nasard 2 2/3′

Piccolo 2′

Terz 1 3/5′

Oboe 8′

Tremulant

Pedalwerk C – f‘

Prinzipalbass 16′

Violonbass 16′

Subbass 16′

Zartbass 16′ (TR SW)

Oktavbass 8′

Cello 8′

Gedackt 8′ (TR SW)

Bombarde 16′

Trompete 8′ (TR SW)

Clairon 4′ (TR SW)

 

Disposition 1957

1. Manual, Hauptwerk C – g“‘

Prinzipal 16′

Prinzipal 8′

Grobgedackt 8′

Weidenpfeife 8′

Oktave 4′

Rohrflöte 4′

Quinte 2 2/3′

Superoktave 2′

Septimencornett 3-5f

Mixtur 4-6f

Trompete 8′

Trompete 4′

2. Manual, Schwellwerk C – g“‘

Gedacktpommer 16′

Sing. Prinzipal 8′

Holzflöte 8′

Gemshorn 8′

Prinzipal 4′

Querflöte 4′

Nasard 2 2/3′

Waldflöte 2′

Terz 1 3/5′

Schwiegel 1′

Cimbel 3f

Rauschpfeife 5f

Dulzian 16′

Oboe 8′

Schalmei 4′

Tremulant

3. Manual, Oberwerk C – g“‘

Holzgedackt 8′

Quintade 8′

Prestant 4′

Coppelflöte 4′

Nachthorn 2′

Larigot 1 1/3′

Scharff 3-4f

Krummhorn 8′

Tremulant

 

Pedalwerk C – f‘

Prinzipalbaß 16′

Subbaß 16′

Zartbaß 16′ (TR II)

Oktavbaß 8′

Flötbaß 8′

Choralbaß 4′

Blockflöte 2′

Hinteratz 5f

Bombarde 16′

Trompetenbaß 8′

Clairon 4′

Sing. Cornett 2′

Disposition gemäß Angebot Schwarz vom 8.9.1924

1. Manual, Hauptwerk C – g“‘

Principal 16′

Principal 8′

Gamba 8′

Flaut-amabile 8′ (neu 1925, anstelle Soloflöte 8′)

Bourdon 8′

Salicional 8′

Dolce 8′

Octav 4′

Rohrflöte 4′

Superoctav 2′

Cornett 3-5f 8′

Tuba 8′

2. Manual, Schwellwerk  C – g“’/g““

Bourdon 16′

Diapason 8′

Echogamba 8′ (gebaut: Viola d’amore 8′)

Flüt-harmonique 8′ (gebaut: Soloflöte 8′ aus I.)

Quintatön 8′

Liebl. Gedeckt 8′

Vox-celestis 8′

Aeoline 8′

Prestant 4′

Gemshorn 4′

Traversflöte 4′

Flautino 2′

Quinte 2 2/3′ (nicht gebaut)

Terzflöte 1 3/5′ (nicht gebaut)

Mixtur 4f

Trompete 8′

Clarinette 8′ (nicht gebaut)

Horn 4′ (gebaut: Clairon 4′)

Tremolo

 

Pedalwerk C – f‘

Principalbass 16′

Violonbass 16′

Subbass 16′

Zartbass 16′ (TR II, war 1921 nur Windabschw.)

Quintbass 10 2/3′ (nicht gebaut)

Octavbass 8′ (1925 auf Leerkanzelle)

Cello 8′ (1925 auf Leerkanzelle)

Flötbass 4′ (gebaut: Flötbass 8′ TR II)

Posaune 16′

Trompetbass 8′ (TR II)

Clairon 4′ (TR II)

 

 

Spielhilfen

I/P, II/P, III/P, II/I, III/I, III/II, Super I, Super II/I, Sub II/I, Sub II, Super II, Simatic-Setzeranlage

Gebäude oder Kirchengeschichte

1622 soll eine Andachtsstätte an der Grenze zwischen der Stadt und dem Dorf Oos bestanden haben.
1653 Einweihung einer Wallfahrtskirche anstelle der Andachtsstätte.
1892 Bau einer grösseren Kirche.
1905 Erwerb eines Baugrundstückes für eine grössere Kirche für die wachsende Bevölkerungszahl in der Weststadt.

1911 – 1914 Bau der neuen Kirche nach Plänen des erzbischöflichen Baurates Johannes Schroth (Freiburg) – Grundsteinlegung am 29. Juni 1911. Einweihung der neu erbauten Kirche am 10. Mai 1914.
1913 Aufzug vierer Glocken.
Circa 1918 werden die Kupferelemente des Turmes und der Kuppel zu Rüstungszwecken entfernt und Schieferbedachung eingesetzt. Ebenso werden drei Glocken abgegeben.
1921 Erhebung zur selbständigen Pfarrei St. Bernhard.
1950 Entstehung des Glasmosaiks an der Westseite von Gertrus Leonhard.
1953 Ersatz der abgegebenen Glocken durch vier neue Glocken der Giesserei Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg), die kleinste Glocke stammt noch von Giesser Benjamin Grüninger (Villingen) aus dem Jahr 1913 – Nominale b° + des‘ + es’+ f‘ + as‘.
1979 umfangreiche Kirchensanierung.
1983 Weihe des Volksaltares.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Philipp Pelster – Eigene Besichtigung am 9.7.2020 und 2.1.2022
Orgelgeschichte: Archiv der Pfarrgemeinde St. Bernhard Baden-Baden
Kirchengeschichte: Angaben der Pfarrgemeinde und Ergänzungen durch den Wikipedia Artikel mit Basisinformationen von der Festschrift Baden-Baden 100 Jahre St. Bernhard. Kirche St. Bernhard und Kapellen
Glockenvideo von User Christ-König-Glocke auf Youtube – Kanal

Internetauftritt der Pfarrgemeinde

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