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Orgel: Andermatt – St. Peter und Paul

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Gebäude oder Kirche

St. Peter und Paul

Konfession

Katholisch

Ort

Andermatt

Postleitzahl

6490

Bundesland / Kanton

Kanton Uri

Land

Schweiz

Bildergalerie + Videos

 

Glockenvideo „CH – ANDERMATT (UR) Katholische Pfarrkirche St Peter und Paul“ von User Friedensglocke auf Youtube – Kanal



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

In der alten Kolumbanskirche soll gegen Ende der Nutzungszeit als Pfarrkirche eine Orgel bestanden haben.
1696 Bau einer einmanualigen Orgel mit mechanischen Schleifladen durch Orgelbauer Joseph Bossart (Baar) I/10.
1747/50 Erweiterung des Werkes im Zuge der geplanten Kirchenerweiterung durch Victor Ferdinand Bossart (Baar). Es wird auch des Öfteren von einem Orgelneubau gesprochen.
1766 Behebung der Schäden des Dorfbrands, vermutlich wurde zu dieser Zeit das heutige Gehäuse gestaltet II/16.
1894 Renovierung und Änderung der Disposition im zeittypischen Stil durch Orgelbauer Max Klingler (Rorschach).
1905 Bau einer neuen Orgel mit pneumatischen Membranladen und mittig freistehendem Spieltisch unter Verwendung von vier Registern (drei vollständig übernommen) durch Orgelbau C. Th. Kuhn AG (Männedorf/ZH) II/17 + 1 Transmission. Das Gehäuse wird an die Platzbedürfnisse der Kuhn-Orgel angepasst und entsprechend erweitert – Einweihung am 29. Juni 1905.
1923 Einbau eines elektrischen Gebläses.
1936 Renovierung durch die Erbauerfirma.
1991 – 1992 Bestrebungen zu einer Renovierung der Kuhn-Orgel, der Rekonstruktion der Bossart-Orgel oder einer neuen Orgel mit barockem Konzept. Entscheidung zum Orgelneubau, bei welchem das Gehäuse rekonstruiert wird und somit Teil der Rekonstruktion des Innenraumes der Pfarrkirche wird. Bei den Restaurierungsarbeiten werden Malereien an der Emporenrückwand in Form eines erweiterten Orgelprospekts freigelegt und von Maler Willy Arn (Worben) restauriert.
1992 Abtragung der Orgel durch Orgelbau Kuhn.

Derzeitige Orgel

1996 Schleifladenorgel mit mittig fest ins Gehäuse eingelassenen Spieltisch und rein mechanischer Traktur, erbaut in das rekonstruierte Fichten-Gehäuse mit den „gemalten“ Seitenflügeln durch Mathis Orgelbau AG (Näfels) II/22 + 2 Extensionen. Die Disposition des Hauptwerks ist eine Anlehnung an das Bossart-Werk von 1696 – Einweihung am 30. Juni 1996 mit dem Orgelexperten Erwin Mattmann.
Stimmung: a‘ = 440 Hz ungleichstufig nach Neidhardt

Von dem Werk existiert eine CD-Aufnahme aus dem Jahr 1999 mit den Organisten Susanne Rohn, Brigitte Salvisberg und Emmanuel Le Divellec (mit Werken von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Josef Gabriel Rheinberger und Johann Ludsig Krebs), welche hier bestellt werden kann → Link

Disposition

Mathis-Orgel seit 2016

I Hauptwerk C – g“‘

Copel 16′ (ab c°)

Principal 8′

Copel 8′

Octav 4′

Flöte 4′

Quintflöte 2 2/3′

Superoctav 2′

Cornet III (2 2/3′ ab c‘)

Mixtur IV (2′) rep. c’/g“

Trompete 8′

 

 

II Positiv C – g“‘

Rohrflöte 8′

Gemshorn 8′ ab A (C – GS mit Rohrflöte)

Fugara 4′

Spitzflöte 4′

Doublette 2′

Hörnlein 1 3/5′

Quint 1 1/3′

Cymbel III (1′) rep. c°/fs“/c“‘

Dulcian 8′

Tremulant

 

 

Pedal C – f‘

Subbass 16′

Princ.Bass 8′

Portun 8′ Ext. Subbass 16′

Octava 4′ Ext. Princ.Bass 8′

Posaune 8′

 

 

Kuhn-Orgel 1905 – 1992 – Aufzeichnung H.G. Schmidt

I Hauptwerk C – f“‘

Bourdon 16′

Principal 8′

Bordun 8′ teilw. Bossart

Viola di Gamba 8′ teilw. Bossart

Dolce 8′

Octave 4′

Mixtur 4-fach 2 2/3′ teilw. Bossart

Trompete 8′ im SW

 

 

II Schwellwerk C – f“‘

Geigenprincipal 8′

Concertflöte 8′

Lieblich Gedeckt 8′

Salicional 8′ teilw. Bossart

Aeoline 8′

Vox coelestis 8′ ab c°

Flöte 4′

 

Pedal C – d‘

Subbass 16′

Echobass 16′ Tr. HW Bourdon

Octavbass 8′

 

Vermutete Bossart-Disposition 1696

Manual C – c“‘

Praestant 8′

Copl 8′

Octav 4′

Fleuthen  4′

Super Octav 2′

Tertz 1 3/5′

Quinte 1 1/2′

Mixtur 3-fach 1′

 

Pedal C – ?°

Sub Bass 16′

Flöthen Bass 8′

 

 

Spielhilfen

Mathis-Orgel seit 1996

Fuß: POS – HW (II – I), POS-PED (II – P), HW – PED (I – P) als Einhaktritte

Kuhn-Orgel 1905 – 1992

1 freie Combination
II/I, I/P, II/P, Sub II/I (ab c°) als Registerwippen
Als Druckknöpfe unter Manual I: I – IV (P, MF, F, FF), 0, FC an, Autom. Pedal Regulierung an
Fuß: Walze, Schwelltritt II

Bossart-Orgel 1696

Keine Spielhilfen bekannt – vermutlich fest angehängtes Pedal

Gebäude oder Kirchengeschichte

9. Jahrhundert ist die Existenz einer ersten Kapelle bei St. Kolumban belegt.
11. – 13. Jahrhunderts Vergrösserung der Kapelle.
1203 wird ein Pfarrer erwähnt. Nutzung der St. Kolumbans-Kirche als Pfarrkirche.
1508 Vergrösserung der Kolumbanskirche mit Weihe von vier neuen Altären und Sakramentsnische.
1582 Datierung des Taufsteins.
1602 verliert St. Kolumban den Status der Pfarrkirche. die Kirche wird nach Schäden einer Lawine wieder hergerichtet.
1601 – 1602 Bau der heutigen Pfarrkirche in Andermatt nach Plänen von Johannes II Schmid (Hospental) – Grundsteinlegung 12. September 1601.
1607 Einweihung der Kirche durch Bischof Flugi von Chur.
1640 Bau der Beinhauskapelle St. Michael, welche 1643 eingeweiht wird.
1688 übernehmen Kapuziner die Seelsorge vor Ort, die Kirche sei im abgängigen Zustand zu dieser Zeit.
1694 Vergrösserung des Langschiffes und neuer Anbau eines Chorraumes und eines Querhauses durch Baumeister Bartholomäus Schmid (Andermatt) und Ignaz von Flüe. Entstehung des grossen Kruzifixes am Chorbogen.
1698 Stiftung eines Hochaltares.
1716 Entstehung des neuen Hochaltares durch Johann und Jodokus Ritz (Selkingen), das Blatt malte Johannes Brandenberg (Zug).
1722 Renovierung der Beinhauskapelle.
1736 Bau der Wallfahrtskapelle Maria Hilf am Gurschen.
1750 Abschluss einer weiteren Vergrösserung der Kirche mit vier neuen Seitenaltären und ergänzenden Stuckarbeiten im Innenraum – Einweihung am 01. Juli 1759, gleichzeitig Renovierung der Beinhauskapelle.
1766 werden Schäden eines Dorfbrandes im Dachbereich ausgebessert.
1767 Aufzug von Glocken des Giessers Giovanni Antonio Peccorino (Intra).
17. / 18. Jahrhundert Entstehung der Empore mit kunstvoll geschnitztem Gittermuster und des Chorgestühls.
1827 Glockenaufzug neuer Glocken des Giessers Felice Bizzozzero (Varese).
1851 Instandsetzungarbeiten im Innen- und Aussenbereich.
1876 Entstehung zweier Seitennischen mit neuem Antonius- und Juliusaltären, neue Fassung des Innenraumes und neuer Kreuzweg.
1882 und 1886 lösen sich die Orte Hospental und Realp ab und werden zu eigenständigen Pfarreien.
1883 wird die alte Kirche St. Kolumban im neugotischen Stil umgestaltet.
1903 – 1905 Renovierung und Änderungen im neobarocken Stil nach Plänen des Architekten Georges Meyer (Andermatt). Es werden vier Glocken der Giesserei Rüetschi (Aarau) aufgezogen und die Stuckarbeiten im Innenraum ergänzt. Die Gemälde im Innenraum entstehen im zeittypischen Nazarenerstil von den Malern Josef Heimgartner (Erstfeld), Georges Troxler (Luzern) und Johann Danner (Luzern). Heimgartner bekommt als Folgeauftrag auch die Ausstattung mit Bildern in der Wallfahrtskapelle im Jahr 1908.
1904 Entstehung der beiden Patronatsfiguren am Hauptportal von Altarbauer Holenstein (Wyl).
1912 neuer Tabernakel.
1942 Rekonstruktion und Restaurierung der Kolumbanskirche auf den Zustand vor 1883.
1977 Restaurierung der Beinhauskapelle.
1989 Restaurierung der Wallfahrtskapelle Maria Hilf.
1990 – 1996 umfangreiche Innen- und Aussenrestaurierung unter der Leitung des Architekten Ruedi Kreienbühl (Andermatt). Die neueren Ausstattungsstücke wie Volksaltar und Ambo wurden von Baumgartner (Beckenried) geschaffen. 1994 wird die sechste Glocke der Giesserei Rüetschi, die Agathaglocke, aufgezogen – Nominale b° + des‘ + es‘ + ges‘ + b‘ + es“.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Roman Hägler, Johannes Pommer und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert aus „Kirchen und Kapellen von Andermatt“ Herausgabe Katholisches Pfarramt Andermatt – Autoren Jutta Betz und Gregor Peda als Peda-Kunstführer Nummer 374 → Kunstverlag Peda (Passau) 1996 – ISBN 3-89643-030-0
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel am 16. Juni 2020, 10. Juli 2020 und 21. Juli 2022, Orgelarchiv Schmidt – Sichtung H.G. Schmidt 24.07.1991, Angaben Organist Lukas Reinhardt, Armin Wyrsch, zitiert aus „Kirchen und Kapellen von Andermatt“ Herausgabe Katholisches Pfarramt Andermatt – Autoren Jutta Betz und Gregor Peda als Peda-Kunstführer Nummer 374 → Kunstverlag Peda (Passau) 1996 – ISBN 3-89643-030-0
Glockenvideo von User Friedensglocke auf Youtube – Kanal

Internetauftritt der Seelsorge Ursern mit der Pfarrei Andermatt

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