WERBUNG
Mit Max Reger
WERBUNG
Katholischer Kirchenmusikverband Kanton Luzern
WERBUNG
Kirchenmusikverband-Uri

FACEBOOK   INSTAGRAM   YOUTUBE

Orgel: Halle (Saale) / Altstadt – ehem. Garnisonkirche (Geiseltalmuseum)

ACHTUNG: Liebe Besucher/innen, wir bitten Sie keine Inhalte wie Texte und Bilder vom Orgel-Verzeichnis auf andere Seiten/Medien zu übertragen (Datenschutz).

Für Anfragen kontaktieren Sie bitte das Orgel-Verzeichnis über das Kontaktformular.

Gebäude oder Kirche

Geiseltalmuseum (ehem. Garnisonkirche)

Konfession

profaniert

Ort

Halle (Saale)/Altstadt

Postleitzahl

06108

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

Ob die Kapelle bereits vorher eine Orgel besaß, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. 1618 wird erwähnt, dass eine 1533 errichtete Orgel aus dem Kloster Zinna in die Schloss- und Residenzkapelle überführt wurde. Die Schlosskapelle der Moritzburg ist die heutige Magdalenenkapelle, die Residenzkapelle das hier besprochene Bauwerk. Wo diese Orgel nun stand, ist nicht klar. Allerdings wurde sie 1637 durch einen Brand zerstört, was nahelegt, dass sie in der ebenfalls 1637 durch Brand geschädigten Magdalenenkapelle stand. Die private Kapelle des Kardinals wird jedoch mit Sicherheit eine Orgel besessen haben, welche nach dem Abzug Albrechts aus Halle mitgenommen oder verkauft wurde.
um 1860 Errichtung einer neuen Orgel durch August Ferdinand Wäldner/Halle – mechanische, vorderspielige Schleifladenorgel II/13 mit einfachem Rundbogengehäuse (neoromanisch)
1896 Umsetzung der Orgel als Interimsorgel in die am Moritzzwinger neu erbaute Kirche St. Franziskus und St. Elisabeth (heutige Propsteikirche) – dabei Änderungen am Prospekt. Der Zustand der Orgel wird später als schlecht beschrieben. Sie wurde 1922/23 entfernt und verschwand. Ob die uns bekannte Disposition der Originalen entspricht, ist nicht bekannt. Das Fehlen einer Mixtur ist für Wäldners mittelgroße Orgeln über 10 Register recht untypisch.
1902 nach Umgestaltung der Kirche zur Garnisonkirche Errichtung einer neuen Orgel durch Wilhelm Rühlmann sen./Zörbig – seitenspielige, pneumatische Kastenladenorgel II/12 als Op.236 mit geschwungenem Freipfeifenprospekt. Der Spieltisch wurde links am Gehäuse positioniert. Die Orgel erhielt vornehmlich kräftige Stimmen. Regierungsrat Hermann Mund beschreibt die Charakteristik der Orgel so: „Entsprechend ihrer Zweckbestimmung, den Gesang rauher Soldatenkehlen zu führen und möglichst zu veredeln, entbehrt diese Orgel zarter Soloregister und ist dafür recht kräftig und ausgiebig intoniert. So leistet sie treffliche Dienste.“
1927 wird die Orgel abgebaut, da die Kirche zum Geiseltalmuseum umgestaltet werden soll. Das Instrument wird als Interimsorgel in der Lutherkirche Erfurt aufgestellt und durch Aeoline 8′ auf Zusatzlade auf II/13 erweitert.
um 1937 Umsetzung der Orgel in die Kirche St. Nikolai zu Kitzen (bei Lützen) auf die Empore, wo sie heute noch steht. 2023 wurde letztmalig für eine Sanierung der Orgel gesammelt. Bilder der Orgel am heutigen Standort finden sich hier und hier.

Disposition

Disposition Rühlmann Op.236 (bis 1927)

Manual I – Hauptwerk C-f“‘

Bordun 16′

Principal 8′

Hohlflöte 8′

Gambe 8′

Octave 4′

Mixtur 3fach

Manual II – Hinterwerk C-f“‘

Geigenprincipal 8′

Gedackt 8′

Flauto trav. 8′

Rohrflöte 4′

Pedal C-d‘

Subbass 16′

Principalbass 8′

Wäldner-Orgel um 1860 gemäß H. Mund 1908

Manual I – Hauptwerk C-f“‘

Bordun 16′

Principal 8′

Hohlflöte 8′

Gambe 8′

Octave 4′

Octave 2′

Manual II – Oberwerk C-f“‘

Gedackt 8′

Flauto trav. 8′

Salicional 8′

Flauto amabile 4′

Pedal C-d‘

Subbass 16′

Violon 16′

Octavbass 8′

Spielhilfen

Spielhilfen Rühlmann Op.236
Als Registerschalter: Manualkoppel, Pedalkoppel z.M.I, Pedalkoppel z.M.II, Oberoctavkoppel [II/I], Volles Werk, Kalkant

Spielhilfen Wäldner-Orgel gemäß H. Mund 1908
Manualkoppel, Pedalkoppel I/P, Kalkant

Gebäude oder Kirchengeschichte

ab 1531 wurde mit der Errichtung der Neuen Residenz gegenüber des „Domes“, der damals Stiftskirche Kardinal Albrecht von Brandenburgs war, begonnen.
1537 Baubeginn des Nordflügels mit Residenzkapelle des Erzbischofs
1539 Vollendung der Residenzkapelle als Kapelle „Allerheiligen“ unter Architekt Andreas Günther.
1564 verlassen nach der Reformation die letzten Katholiken die Saalestadt. Die Kapelle wird als Bildersaal genutzt.
1755 wird der durch Studenten der Universität und Angehörige des 1717 nach Halle verlegten Regiments Anhalt neu gegründeten katholischen Gemeinde der Bildersaal zur Feier der Gottesdienste überlassen.
1806-1808 dient die Kirche als Lazarett, die Gemeinde nutzt den gegenüber liegenden Dom als Kirche.
1808 Erhebung der Gemeinde zur Pfarrei.
1812 Erhebung der Kirche (Residenzkapelle) zur Pfarrkirche St. Hieronymus, geweiht dem Hl. Hieronymus (Jerome de Stridon). Dieses ungewöhnliche Patrozinium erklärt sich durch die Zugehörigkeit Halles zum Königreich Westphalen, dessen König Jerome Bonaparte war.
1813 erneute Nutzung der Kirche als Lazarett, wiederum nutzt die Gemeinde den Dom als Gotteshaus.
um 1860 wächst die Gemeinde durch den Zuzug von Arbeitskräften stark an.
1883 wird ein Grundstück für eine neue Kirche erworben, deren Bau sich durch den Kulturkampf zwischen Kirche und Staat um 10 Jahre verzögerte.
1894-96 Errichtung der neuen Kirche (heutige Propsteikirche) – die Residenzkapelle wird profaniert und aufgegeben.
In den folgenden Jahren wurde die Kirche umgestaltet.
1902 Weihe als evangelische Garnisonkirche am alten Standort, dem Nordflügel der Neuen Residenz.
1934 Einrichtung des Geiseltalmuseums zur Bewahrung der entdeckten Bodenfunde auf dem Gebiet des heutigen Geiseltalsees in der Kapelle.
2021 nutzt das Museum nach wie vor die Räumlichkeiten. Einen Eindruck des dreischiffig anmutenden, von einem Tonnengewölbe überspannten Raum kann man hier gewinnen.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter, Sichtungen vor Ort, ergänzt durch Informationen aus: Mund, Hermann – Geschichte der Kirchenorgeln in Halle a.d.Saale in: Zeitschrift für Instrumentenbau 1908, S.425 – darinnen auch die Dispositionen. Weitere Informationen als Mitt. Daniel Ulrich, Januar 2024 sowie Beitrag im Blog Orgelbauanstalt Wilhelm Rühlmann, abgerufen am 10. Januar 2024
Kirchengeschichte: Holger Brülls / Thomas Dietsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer, Berlin 2000. ISBN 3-496-01202-1, ergänzt durch Informationen aus: Peggy Götschel/Matthias Behne: Die Kirchen der Stadt Halle. Mitteldeutscher Verlag, 2006

PARTNER | IMPRESSUM | Datenschutz | Cookie-Richtlinie (EU) | designed by st-reway.de
error: Content is protected !!