Orgel: Jördenstorf – Dorfkirche
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Gebäude oder Kirche
DorfkircheKonfession
EvangelischOrt
JördenstorfPostleitzahl
17168Bundesland / Kanton
Mecklenburg-VorpommernLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1777 Orgelneubau einer mechanischen Orgel durch Orgelbauer Paul Schmidt (Rostock) I/18.
1819 und 1821 Reparaturen durch Orgelbauer Friedrich Friese I (Parchim).
1825 Instandsetzung durch Orgelbauer Johann Schmidt (Malchin), dabei wurden drei neue Bälge gebaut.
Ab 1855 pflegt Orgelbauer Friedrich Wilhelm Winzer (Schwerin) das Werk und wird nach 1870 durch Friedrich Hermann Lütkemüller (Wittstock) abgelöst.
1876 Erstellung eines Dispositionsentwurfes und Einholung entsprechender Offerten.
Derzeitige Orgel
1878 seitenspielige mechanische Schleifladenorgel (Spieltisch rechtsseitig), erbaut in das Schmidt-Gehäuse von 1777 durch Orgelbauer Friedrich Friese III (Schwerin) II/15 – Einweihung am 3. November 1878.
1890 Ausreinigung durch Friedrich Friese [III] (Schwerin), dabei Neuanstrich des Gehäuses durch Malermeister Peters (Dargun).
Nach 1899 bzw. Anfang des. 20. Jahrhunderts Umarbeitung der Viola d’amour zur Äoline, vermutlich Ausführung durch Orgelbauer Carl Börger (Gehlsdorf).
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken.
1946 Reparatur durch Orgelbauer Schlag (Jördenstorf) – gehört zur Familie Schlag & Söhne (Schweidnitz).
1978 Restaurierung (ohne Veränderungen der Friese-Substanz!) durch Gebrüder Voigt (Bad Liebenwerda), dabei Einbau neuer Zinnprospektpfeifen und Wiederherstellung der ursprünglichen Farbfassung des Gehäuses.
Disposition
Friese-Orgel 1878 mit Veränderung nach 1900 = Zustand 2023
I Hauptwerk C – f“‘Bordun 16 Fuss. Principal 8 Fuss. C – gs° Prospekt Gedact 8 Fuss. Dop.Flöte 8 Fuss. C – H aus Gedact 8 Fuss. ab c° offen Octave 4 Fuss. Octave 2 Fuss. Mixtur 3 fach. (2 2/3′ / Cornettmixtur) rep. c°/c‘
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II Manual C – f“‘Liebl. Gedact 8 Fuss. Flaute dolce 8 Fuss. C – H aus Liebl. Gedact 8 Fuss. Gamba 8 Fuss. tiefe Octave Holz Äoline 8 Fuss. C – H aus Gamba 8 Fuss. (vorher Viola d’amour 8 Fuss.) Flöte 4 Fuss.
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Pedal C – c‘Principalbass 16 Fuss. Subbass 16 Fuss. Principalbass 8 Fuss.
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Paul Schmidt-Orgel 1777 – 1878
Manual C, D – c“‘Gedact 16 Fuß Principal 8 Fuß (Prospekt) Gedact 8 Fuß Flötraverse 8 Fuß Discant Octave 4 Fuß Flöte 4 Fuß Quinta 3 Fuß Octave 2 Fuß Waldflöte 2 Fuß Tertie 1 4/5 Fuß Mixtur 3fach Trompete 8 Fuß Vox humana 8 Fuß (C-h° als Fagott)
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Pedal C, D – d‘Subbaß 16 Fuß Octave 8 Fuß (Prospekt) Octave 4 Fuß Posaune 16 Fuß Trompete 8 Fuß
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Spielhilfen
Friese-Orgel ab 1878
Linke Seite: Calcant., Manual Coppel als Registerzüge
Rechte Seite: Pedal=Coppel (I/P) als Registerzug
Koppeln zum Einhaken
Schmidt-Orgel 1777
Tremulant (ganzes Werk), Cimbel-Stern
Gebäude oder Kirchengeschichte
Mitte 13. Jahrhundert – 15. Jahrhundert Errichtung der Jördenstorfer Kirche in Teilabschnitten. Den Abschluss des Baus im 15. Jahrhundert bildete der 30 Meter hoher Turm. In dieser Zeit entstand auch die heute noch vorhandene Kreuzigungsgruppe.
1715 neuer Beichtstuhl, 1734 Entstehung der Kanzel.
1749 Aufzug einer Glocke des Giessers Otto Gerhard Meyer (Rostock).
Erwähnenswert ist besonders der 1793 errichtete Altar und die Restausstattung, welche grösstenteils aus dem 18. Jahrhundert stammt.
1875 Entstehung des aktuellen Altarblattes als Kopie eines Gemäldes des italienischen Barockmalers Guido Reni.
Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden zahlreiche Epitaphe und Grabplatten.
2011 Sanierungsarbeiten im Kirchenschiff.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Robert Schulz
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Robert Schulz
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, Sichtung Robert Schulz, Wikipedia Artikel mit Angaben von Institut für Denkmalpflege: Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR – Bezirk Neubrandenburg, Henschelverlag, Berlin 1986
Orgelgeschichte: Robert Schulz eigene Sichtung und Spiel und Buch „Friese Norddeutsche Orgeln in fünf Generationen“ von Max Reinhard Jaehn ISBN 978-3-940207-95-1 Thomas Helms-Verlag 2014, zitiert aus Paul Schmidt und Mecklenburgs Orgelbau im 18. Jahrhundert – in: Acta Organologica Band 18.