Orgel: Stühlingen / Schwaningen – St. Martin
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Gebäude oder Kirche
St. MartinKonfession
KatholischOrt
Stühlingen / SchwaningenPostleitzahl
79780Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
Über das Baujahr und die Geschichte der Knauthorgel in Schwaningen gibt es verschiedene Aussagen. Die bekannten Arbeiten neben Heddesheim/Schwaningen des Orgelbauers Gottfried Knauth (Heidelberg) befinden sich in stark veränderter Form in Lindenfels/Odenwald und in der Kirche Mörlenbach bei Weinheim. Die Mörlenbacher Orgel wurde in der Schlosskapelle Heidelberg bei einem Neubau rekonstruiert. Orgelbauer Ubhaus hatte das Werk im Jahr 1806 einst von Heidelberg nach Mörlenbach versetzt.
1895 Erwerb der Schriesheimer Orgel durch Xaver Mönch, es handelte sich um ein Werk mit „krächzendem unkirchlichen Tone“.
1897 Aufstellung und Umbau der 1760 (oder 1775 – Quelle Dokument in Schwaningen) von Orgelbauer Gottfried Knauth (Heidelberg) für die Kirche St. Remigius Heddesheim erbauten mechanischen Schleifladenorgel mit neuem freistehendem Spieltisch durch Orgelbauer Xaver Mönch (Überlingen/Bodensee) I/9. Die Knauthorgel befand sich vor der Versetzung nach Schwaningen in der katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Schriesheim. Mönch führt das Werk in der Werksliste unter den Neubauten als Opus 44 auf.
1983 wird das Werk restauriert und weitestgehend auf den ursprünglichen Zustand rekonstruiert (ursprünglich 11 klingende Register). Der Spieltisch ist nunmehr wieder im Gehäuse integriert und das Pedalwerk befindet sich hinter dem historischen Prospekt in einem Anbau. Der erweiterte Pedalumfang wurde belassen, das Instrument weist im Pedal ab fs° eine Zusammenführung mit dem grossen FIS auf als Octavrepetition. Die Arbeiten führte Orgelbau Hans Vleugels (Hardheim) aus I/11.
2005 wird das Werk durch Orgelbau Metzler (Dietikon) renoviert.
Disposition
Disposition seit 1983
Manual C, D – d“‘Großgedeckt 8′ Viol di Gamb 4′-8′ ab c° 8′ Principal 4′ Prospekt Flötgedeckt 4′ Rauschquint 3′ Octav 2′ Quint 1 1/2′ Mixtur 3fach 1′ rep. c’/c“
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Pedal C – d‘ ab fs° mit FS rep.Subbaß 16′ Violonbaß 8′ Trompetbaß 8′
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Original von Knauth ist die gedeckte Flöte 4′ (Spitzflöte) und einiges an Pfeifenmaterial des Großgedeckt, der Manualmixtur und das Gehäuse sowie teilweise die Windladen.
Disposition ab 1897
Manual C – f“‘Fugara 8′ Großgedeckt 8′ Salicional 8′ Principal 4′ Flöte 4′ Holz gedeckt Quinte 2 2/3′ Mixtur 3f. 2′ leere Schleife
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Pedal C – c‘ (vor 1897 f°)Subbaß 16′ Flötbaß 8′ leere Schleife
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Mönch setzte statt der Viol di Gamb ein Salicional 8′ ein und ergänzte das Werk um eine Fugara 8′ anstelle der 1 1/2′ Quinte. Die Mixturzusammenstellung wurde zeittypisch verändert und die Octave 2′ entfernt. Im Pedal ersetzte der Flötbass die Pedaltrompete und der Violonbass wurde entfernt. Der Tonumfang im Pedal war ursprünglich C – f°.
Spielhilfen
Seit der Restaurierung 1983
Rechte Seite: Tremulant als Registerzug Nr. 11
Fuß: Pedalkoppel als Einhaktritt auf der rechten Seite
Umbau und Versetzung Mönch 1897
Coppel-Zug (Pedalkoppel)
Gebäude oder Kirchengeschichte
1275 erste Erwähnung der Pfarrei Schwaningen.
1350 Guss der kleinen Glocke.
1450 Guss der mittleren Glocke durch H. Hafengießer.
1628 wird in Waldshut die grosse Glocke durch Michell Meier gegossen – Nominale g‘ + c“ + f“.
17. Jahrhundert Erneuerung des Glockenstuhles.
1767 Zerstörung der Kirche durch Brand. Lediglich der Turm bleibt erhalten.
1777 Abschluss des Wiederaufbaus der Kirche im Rokokostil nach Plänen des Architekten Franz Josef Salzmann (Hüfingen). Der Hochaltar wurde von F. A. Widmer (Donaueschingen) erschaffen.
2004 Erneuerung der Fenster.
2007 – 2013 Kirchenrenovierung in Etappen.
2019 umfangreiche Renovierung der Läutanlage.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, eigene Sichtung, Aushang
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel am 12. Oktober 2023, Bestandesaufnahmen Horst Georg Schmidt und Andreas Schmidt vor Ort