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Orgel: Visperterminen – Waldkapelle Maria Heimsuchung

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Gebäude oder Kirche

Waldkapelle Maria Heimsuchung

Konfession

Katholisch

Ort

Visperterminen

Postleitzahl

3932

Bundesland / Kanton

Kanton Wallis

Land

Schweiz

Bildergalerie + Videos



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1619 mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest ins Gehäuse eingelassenem Spieltisch, erbaut vermutlich für die Pfarrkirche Visp durch einen nicht mehr ermittelbaren Orgelbauer I/6 angehängtes Pedal.
Die Orgel soll eine Stiftung eines Bannerherrn Johann In Albon gewesen sein, auf welchen das Stifterwappen auf der Rückseite der linken Flügeltür zurückzuführen ist.

1749 entsteht der Stationsweg zur Waldkapelle mit zahlreichen Wegeskapellen, welche den Rosenkranz, verschiedene biblische Geschehnisse und Hochfeste in Darstellungen aufzeigen. Es ist davon auszugehen, dass die Orgel in diesem Jahr in die Waldkapelle versetzt wurde. Spätestens 1818 muss der Transfer gewesen sein, da Visp eine neue Orgel bekommen hatte. Vermutlich kam zu dieser Zeit das angehängte Pedal dazu.

1965 Restaurierung nach denkmalpflegerischen Aspekten durch Orgelbau Th. Kuhn A.G. (Männedorf/ZH) I/6 angehängtes Pedal.

Das Instrument verfügt über ein mit zwei bemalten Flügeltüren verschliessbares Gehäuse auf welchen die Verkündigung dargestellt wird.
Zudem ist die Orgel ausschliesslich mittels Seilzugschöpfer von zwei Keilbälgen bespielbar und besitzt keinen Motor. In einigen Chroniken wird das tatsächliche Baujahr auf 1563 geschätzt. Es handelt sich um eine der ältesten Orgeln im Wallis. Bis auf ein paar ersetzte Pfeifen, welche vor der Restaurierung gefehlt hatten, ist das Werk weitestgehend original erhalten geblieben und befindet sich 2023 in einem sehr guten Zustand.

Von dem Werk sind über den Sinus Verlag und Discogs CD’s erhältlich u.a. mit Organist Albert Bolliger → Bezugsquelle und Organist Guy Bovet – Bezugsquelle.

Der Autor dieses Beitrages hatte sich an einem recht heissen Sommertag zu der Waldkapelle auf den Weg gemacht und konnte nach dem doch relativ strengen, wenn auch nicht allzu langen Anstieg mit seinem Team an den Klängen dieser herrlichen Orgel erfreuen. Das Team schöpfte eifrig Luft zum Spiel der Organisten vor Ort.

Disposition

Manual C, D, E, F, G, A – g“, a“

Copula 8′

Principal 4′    Prospekt

Vox mele 4′  * schwebend zu Principal

Octav 2′

Quint 1 1/3′

Mixtur 1′        2-fachrep. cs’/cs“

 

Pedal C, D, E, F, G, A – c°

fest angehängt 

*= dieses zum Principal leicht schwebende Register „Vox mele“ ist bis h° eine Flöte 2′ (gedeckt), ab c‘ eine Flöte 4′ (offen)

Winddruck 40 mm WS

Mixturzusammensetzung 2-fach 1′ + 2/3′

cs‘ → 2′ + 1 1/3′

cs“ → 4′ + 2 2/3′

Spielhilfen

Keine Spielhilfen

Nur Spiel mit manuell zu betätigender Schöpfbalganlage möglich – kein Motor

Gebäude oder Kirchengeschichte

1652 Bau der Waldkapelle als Wallfahrtsstätte zu Ehren der Gottesmutter.
1749 Entstehung der zehn Stationskapellen mit Motiven des freudenreichen und schmerzhaften Rosenkranzes und anderen biblischen Geschehnissen.
1756 wird die benachbarte Kapelle durch ein Erdbeben schwer beschädigt.
1823 Versetzung des Hochaltares in die Pfarrkirche Visperterminen.
1855 schwere Schäden durch ein Erdbeben mit Einsturz des Gewölbes.
1965 umfangreiche Restaurierung der Kapelle.

Der Weg zur Waldkapelle, vorbei an 10 Rosenkranzkapellen wird auch heute noch zu Bittgängen rege genutzt. Die Waldkapelle gilt als beliebte Wallfahrtsstätte.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Roman Hägler und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort und auf den Seiten der Pfarrei (Link folgend)
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel am 21. Juli 2023, Angaben der Firma Kuhn auf dem entsprechenden Orgelportrait (Link), Rudolf Bruhin – diverse Forschungen zu den Orgeln im Wallis

Internetauftritt der Pfarrei Visperterminen

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