Orgel: Bürglen – St. Peter und Paul (Hauptorgel)
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Gebäude oder Kirche
St. Peter und Paul (Hauptorgel)Konfession
KatholischOrt
BürglenPostleitzahl
6463Bundesland / Kanton
Kanton UriLand
SchweizBildergalerie + Videos
Pfarrkirche
Glockenvideo „Bürglen UR, Pfarrkirche St. Peter und Paul, Vollgeläute“ von User Robin Marti KirchenGlocken auf Youtube – Kanal
Glockenvideo „CH – Bürglen (UR) Pfarrkirche St. Peter und Paul“ von User frauenfelder82 auf Youtube – Kanal
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Orgelgeschichte
1710 Orgelneubau einer zweimanualigen Orgel mit Rückpositiv, erbaut von dem Baarer Orgelbauer Joseph Bossart II/16.
1818 – 1820 Neubau des Werkes und Stillegung des Rückpositives mit neuer einmanualiger Spielanlage, erbaut unter Verwendung zweier Register (Principal 8′ und Subbass 16′) und der Balganlage durch Orgelbauer Joseph Anton Carlen (Gluringen) I/13.
1872 Renovierung des Werkes durch Orgelbauer Ludwig Schefold (Beckenried).
1900 Orgelneubau mit röhrenpneumatischen Kegelladen in das Bossart-Gehäuse unter Verwendung einiger Register der Carlen-Orgel als Opus 198 von Orgelbau Friedrich Goll I (Luzern) II/16 + 1 Auszug.
1919 Einbau eines Motors und Neubau eines freistehenden Spieltisches.
1937 Ausreinigung nach der Kirchenumgestaltung und Emporenerneuerung.
1968 elektrische Schleifladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch, erbaut in das vorhandene Hauptgehäuse durch Orgelbau Cäcilia A. Frey (Luzern) II/20 + 3 Transmissionen – Einweihung am Ostersonntag 14. April 1968, die Disposition entwarf der Einsiedler Pater Stephan Koller.
1997 Revision und Veränderung des Orgelunterbaus zu Gunsten des Platzes für den Chor durch Orgelbau Kurt Lifart (Emmen).
Derzeitige Orgel
2016 mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest ins Hauptgehäuse eingebautem Spieltisch, erbaut in das Bossart-Gehäuse mit Einbezug des Rückpositives durch Orgelbau Mathis (Näfels/GL) III/28 – 1’810 Pfeifen.
Disposition
Mathis-Orgel 2016
I Rückpositiv C – g“‘Copula Major 8′ Principal 4′ Copula Minor 4′ Blockflöte 2′ Larigot 1 1/3′ Regal 8′
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II Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Gedackt 8′ Gambe 8′ Octave 4′ Spitzflöte 4′ Doublette 2′ Sesquialtera 2 2/3′ (2-fach) Mixtur 1 1/3′ – 3-4 fach rep. immer bei GS ausser gs“‘ Trompete 8′
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III Schwellwerk C – g“‘Rohrflöte 8′ Salicional 8′ C – A gedeckt Vox Céleste 8′ ab c° Fugara 4′ Traversflöte 4′ Cornettino 2 2/3′ ab c° 3-fach Plein Jeu 2′ 3-fach rep. fs°/fs’/fs“ Oboe 8′ Tremulant
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Pedal C – f‘Subbass 16′ Octavbass 8′ Bourdon 8′ Posaune 16′
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Cäcilia A. Frey Orgel 1968 – 2016
I Hauptwerk C – g“‘Gedackt 16′ Principal 8′ Rohrflöte 8′ Gemshorn 8′ Oktave 4′ Nachthorn 4′ Oktave 2′ Sesquialtera 2 2/3′ ab c° Mixtur 4 – 5f. 1 1/3′
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II Schwellwerk C – g“‘Gedackt 8′ Salicet 8′ Principal 4′ Koppelflöte 4′ Flageolet 2′ Larigot 1 1/3′ Zimbel 1′ 3-4 fach Schalmey 8′
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Pedal C – f‘Subbass 16′ Gedacktbass 16′ Tr. HW Oktave 8′ Rohrgedackt 8′ Tr. HW Oktave 4′ Flöte 4′ Tr. HW
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Ein sehr ähnliches Werk befindet sich noch in der Pfarrkirche Silenen.
Goll-Orgel 1900 – 1968
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ teilw. Altbestand Principal 8′ Altbestand Bourdon 8′ Flöte dolce 8′ Gamba 8′ Octave 4′ Altbestand Octave 2′ Auszug Mixtur Mixtur 2 2/3′ 3-4 fach Altbestand
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II Manual C – f“‘Geigenprincipal 8′ Liebl. Gedeckt 8′ Salicional 8′ Aeoline 8′ Voix céleste 8′ ab c° Flöte amabile 4′
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Pedal C – d‘Subbass 16′ Altbestand Octavbass 8′ Altbestand Posaune 16′ |
Carlen-Orgel 1818/20 – 1899
C,D,E,F,G,A – c“‘Burdon 16′ ab c°, ab c‘ Metall Principal 8′ Gamben 8′ ab G 8′ (C-E – 4′) Koppel 8′ tiefe Octave Holz Oktav 4′ Flöthen 4′ Quint Major 3′ Superoctav 2′ Flagolet 2′ Tertz 1 1/2′ Quint Minor 1 1/3′ Mixtur 3-fach 2′
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Pedal C,D,E,F,G,A – f°Sub Bass 16′ Holz fest angehängt
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Bossart-Orgel 1710 – 1818
I RugwerkhPrincipal 4′ Superoctav 2′ Terz 2-fach Mixtur 3-fach
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II HauptwerkPrincipal 8′ Secund Principal 8′ Copell 8’/4′ Octav 4′ Hohl Flöthen 4′ Superoctav 2′ Flagonet 2′ Quint 1 1/3′ Terz 4-fach Mixtur 4-fach
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PedalSub Bass 16′ Holz Fagott 8′
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Spielhilfen
Mathis-Orgel 2016
SW-HW (III/II), RP-HW (I/II), RP-PED (I/P), SW-PED (III/P), HW-PED (II/P) als Einhaktritte links aussen, Schwelltritt III
Cäcilia A. Frey Orgel 1968 – 2016
2 freie Kombinationen (Reg. B, Reg. C)
Linke Seite: Schalmey 8′ ab als Kippschalter
II – I, II – Ped., I – Ped. als Registerwippen
Mitte oberhalb Manual II: Crescendo-Anzeiger 0-8, Leuchtanzeige Cresc. ab, MF, T
Spieltisch unter Manual I als Druckknöpfe: Reg. A (HR), Reg. B (FK I), Reg. C (FK II), Ausl., Mezzo=forte, Tutti
Fuß: Man. II – I, II – Ped., I – Ped. als Hebel, Cresc. ab als Einhaktritt, Crescendo (Tritt), Schwellwerk II (Tritt), Reg. A (HR), Reg. B (FK I), Reg. C (FK II), Tutti als Hebel
Goll Orgel 1900 – 1968
II/I, I/P, II/P, 1 freie Kombination, P, MF, F, FF, 0 (vermutlich sind 1919 Octavkoppeln dazu gekommen und ein Schwellwerk errichtet worden)
Bossart Orgel 1710 – 1818
Manualschiebekoppel I/II
Gebäude oder Kirchengeschichte
857 erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Bürglen.
Vor 1280 Entstehung eines Glockenturmes.
Nach 1430 wurde zeitweise ein Kirchenneubau vermutet.
1470 Weihe einer Glocke des Giessers Peter Füssli (Zürich).
1481 Vergrösserung der Kirche.
1500 Bau eines neuen Hochaltares.
1542, 1581 und 1644 Erweiterung des Geläuts um je eine neue Glocke.
1581 Vergrösserung des Langschiffes.
1588 Bau der Tellskapelle in Bürglen.
1604 Reparatur des Kirchendaches und des Turmhelmes.
1682 – 1684 Bau der neuen barocken Kirche nach Plänen des Kaplans Johann Jacob Scolar (Bürglen) unter Einbezug von existenten Elementen der Vorgängerkirche – Einweihung am 10. Oktober 1684.
1710 Bau einer Orgelempore.
1767 Kreuzwegstationen.
1837 Arbeiten im Kircheninnenraum und Weihe eines neuen Hochaltares.
1867 – 1871 Umgestaltung des Innenraumes nach Plänen des Architekten Ludwig Isidor Sutter-Meyer (Luzern).
1873 Blatt des Hochaltares von Josef Balmer.
1889 Dachsanierung inkl. der äusseren Bemalung durch Josef Spichtig (Altdorf).
1892 neue Kreuzwegstationen von Benziger (Einsiedeln).
1910 Aufstellung zweier Seitenaltäre aus dem Riedertal.
1925 Aufzug eines fünfstimmigen Geläuts unter Beibehaltung der Peter- und Paul Glocke (Giesser 1581 Franz Sermund / Altdorf) der Giesserei Benjamin Grüninger (Villingen) – Nominale h° + d‘ (1582) + e‘ + g‘ + a’+ h‘.
1937 – 1938 Kirchenrenovierung und Erweiterung der Empore und Einsatz weiterer Bankreihen.
1996 – 1997 Renovierung der Kirche und Beschaffung neuzeitlicher Elemente wie den Zelebrationsaltar und des neuen Taufbeckens des Künstlers Kurt Sigrist (Sarnen).
2016 Abschluss einer Innenrenovierung.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Roman Hägler und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: zitiert aus „Unsere Kirche Kurzführer durch die Pfarrkirche St. Peter und Paul, Bürglen UR“ September 2016 Pfarrei St. Peter u. Paul, Bürglen; Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert aus „Die Kunstdenkmäler der Schweiz“ Kanton Uri Band III „Schächental und unteres Reusstal“ von Marion Sauter – Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2017 – ISBN 978-3-03797-281-6, zitiert aus Urner Kirchen- und Kapellenführer PDF Uri Tourismus
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel vor Ort am 30. Januar 2021, Sichtung H.G. Schmidt 25. August 1991, Angaben der Kirchenmusik Bürglen (Link folgend), zitiert aus Rudolf Bruhin „Die historische Chororgel der Pfarrkirche St. Peter und Paul zu Bürglen (Uri) – 163. Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde mit freundlicher Genehmigung von Franz Xaver Höller Fa. Mathis vom 06.03.23 – besten Dank,
Museum Burg Zug Archiv zur Orgelbauerfamilie Bossard(t)
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