Orgel: Flüelen – Herz Jesu
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Gebäude oder Kirche
Herz JesuKonfession
KatholischOrt
FlüelenPostleitzahl
6454Bundesland / Kanton
Kanton UriLand
SchweizBildergalerie + Videos
Neue Kirche Herz-Jesu
Mathis-Orgel Herz-Jesu Flüelen
Alte Kirche St. Georg und St. Nikolaus
Glockenvideo „FLÜELEN: (CH – UR) Geläute der Pfarrkirche Herz-Jesu“ von User Niklausglocke auf Youtube – Kanal
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Orgelgeschichte
Alte Kirche St. Georg und St. Nikolaus
1724 ist gemäss Aufzeichnungen eine Orgel vorhanden.
1826 Reparatur und vermutlicher Umbau durch Orgelbauer Joseph Anton Carlen (Reckingen-Gluringen).
1871 Reparatur durch Orgelbauer Johann Joseph Jauch (Altdorf).
1896 – 1897 Orgelneubau mit pneumatischen Kegelladen als Opus 155 durch Orgelbauer Friedrich Goll (Luzern) II/12.
1912 Abbau des Werkes nach der Weihe der neuen Kirche. Das Werk wird nach Les Brenets/NE veräussert und das Gehäuse findet einen neuen Platz in der christkatholischen Kirche St-Imier/BE. Von dieser Orgel ist lediglich noch das Gehäuse in St-Imier erhalten geblieben, auch die in das Gehäuse integrierte Gollorgel von 1912 in St-Imier existiert nicht mehr.
Herz-Jesu Flüelen (neue Kirche)
1911 – 1912 pneumatische Taschenladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch (Blickrichtung Chorraum), erbaut als Opus 379 von Orgelbau Goll & Cie Orgelbaugeschäft (Luzern) II/30 + 3 Transmissionen und 1 Auszug – Einweihung am 06. August 1912.
1926 erhält die Firma Willisau Orgelbau AG den Auftrag eine eigenständige zusätzliche Trompete im Hauptwerk einzubauen anstelle der Transmission aus dem Schwellwerk II/31 + 2 Transmissionen und 1 Auszug.
1929 wird eine zusätzliche Dolce 4′ im Hauptwerk eingesetzt II/32 + 2 Transmissionen und 1 Auszug.
1950 übernimmt die Firma Cäcilia Orgelbau AG A.Frey die Wartung der Orgel und renoviert das Werk mit klanglichen Verbesserungen. Die Disposition bleibt auf dem gleichen Stand.
1962 werden weitere Veränderungen in der Intonation vorgenommen und Instandsetzungsarbeiten durch Orgelbau Cäcilia ausgeführt.
Derzeitige Orgel
1991 mechanische Schleifladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch (Blickrichtung Prospekt), erbaut in das bestehende Gehäuse von 1912 durch Orgelbau M.Mathis & Söhne (Näfels/GL) II/27 – Einweihung am 28.04.1991 mit dem Organist Franz Muheim aus Flüelen, welcher zusammen mit Manfred Mathis als Experte beim Neubau wirkte.
2016 findet eine Ausreinigung und Nachintonierung durch die Erbauerfirma statt.
Disposition
Mathis-Orgel 1991
I Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Hohlflöte 8′ Octave 4′ Spitzflöte 4′ Octave 2′ Cornet 8′ 5-fach ab f° Mixtur 1 1/3′ 3-4 fach Trompete 8′
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II Schwellwerk C – g“‘Rohrgedackt 8′ Gambe 8′ Vox coelestis 8′ ab c° Principal 4′ Traversflöte 4′ Nasat 2 2/3′ Nachthorn 2′ Terz 1 3/5′ Mixtur 2′ 3-4 fach Scharff 1′ 3-fach Oboe 8′ Tremulant SW
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Pedal C – f‘Principal 16′ Subbass 16′ Octave 8′ Gedacktbass 8′ Choralbass 4′ Posaune 16′ Zinke 8′ |
Goll-Orgel 1912 in Flüelen Herz-Jesu gemäss Auszug aus der Chorwächter 1912 und Spieltischbild Archiv
I Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ Prinzipal 8′ Hohlflöte 8′ Flöte dolce 8′ Bourdon 8′ Gamba 8′ (schwellbar) Fugara 8′ Dolce 8′ Octave 4′ Spitzflöte 4′ Superoctave 2′ aus Mixtur Cornett 3-5 fach 8′ Mixtur 4-5 fach 2 2/3′ Trompete 8′ Tr. SW |
II Schwellwerk C – g“'(g““)Rohrflöte 16′ Geigenprinzipal 8′ Konzertflöte 8′ Liebl. Gedeckt 8′ Salizional 8′ Aeoline 8′ Vox céleste 8′ ab c° Prinzipal amabile 4′ Traversflöte 4′ Waldflöte 2′ Plein Jeu 3-fach 2′ Trompete 8′ Klarinette 8′ aufschlagend Tremulant
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Pedal C – f‘Prinzipalbass 16′ Subbass 16′ Echobass 16′ Tr. SW Cellobass 8′ Flötbass 8′ Salicetbass 8′ Tr. SW Posaune 16′ |
Alte Kirche St. Georg und St. Nikolaus / Disposition gemäss Peter Fasler
I Hauptwerk C – f“‘Principal 8′ Bordun 8′ Flöte dolce 8′ Gamba 8′ Octave 4′ Mixtur 3-fach 2 2/3′ |
II Schwellwerk C – f“‘Liebl. Gedeckt 8′ Salicional 8′ Aeoline 8′ Flöte amabile 4′ |
Pedal C – d‘Subbass 16′ Octavbass 8′ |
Spielhilfen
Neue Kirche Herz-Jesu – Mathis-Orgel 1991
Fuß: SW-HW (II/I), SW-PED (II/P), HW-PED (I/P) als Einhaktritte, Plenum AN/AB als Fußhebel (schaltet die Register Principal 8′, Octave 4′, Octave 2′ und Mixtur 1 1/3′ im HW und Principal 16′, Octave 8′ und Choralbass 4′ im Pedal), Schwelltritt II, Einführungstritte für Trompete 8’HW, Posaune 16’PED, Zinke 8’PED
Neue Kirche Herz-Jesu – Goll-Orgel 1911/12
Manual-Kopplung II – I, Pedal-Kopplung II (II/P), Pedal-Kopplung I (I/P), Oberoctav-Kopplung II – I, Oberoctav-Kopplung II, Oberoctav-Kopplung II.z.Ped., Unteroctav-Kopplung II- I (ab c°), Unteroctav-Kopplung II (ab c°), Melodie-Kopplung I – II , 2 freie Kombinationen, Zungeneinzelabsteller, Glocke (Calcant)
Unter Klaviatur I: Auslösung der Pedal-Umschaltung, Freie Combination I, Trompetenchor, Principalchor, Gambenchor, Flötenchor, Auslösung, P., MF. , F. , FF., Tutti, Freie Combination II
Fuss: Auslösung, P., MF. , F. , FF., Tutti als Tritte, Echo (Schwelltritt II), Rollschweller (Walze)
Alte Kirche St. Georg und St. Nikolaus – Goll-Orgel 1896/97
II/I, I/P, II/P, P, MF, F, Schwelltritt II
Gebäude oder Kirchengeschichte
Erste Bauten
1360 wird eine Kirche in Flüelen erstmalig als Tochterkirche zu Altdorf erwähnt.
1479 Glockenaufzug.
1503 wird eine Kapelle in den Urkunden genannt.
1520 Vergrösserung der Kapelle und Weihe zu Ehren der Jungfrau Maria.
1596 Aufzug einer weiteren Glocke und Bau eines neuen Turmes.
Alte Kirche St. Georg und St. Nikolaus
1663 – 1664 Bau der Pfarrkirche nach Plänen des Baumeisters Anton Burtscher (Feldkirch/Vorarlberg) nahe des Seeufers am Vierwaldstättersee – Einweihung am 16. November 1664.
1670 Entstehung der Nikolaus-Statue.
1758 Veränderungen im Rokokostil, es entstanden unter anderem Deckengemälde von Maler Josef Iganz Weiss (Altusried/Einsiedeln) und Stuckaturen von Johann Georg Alber (Lindau/Bodensee).
1782 Aussen- und Turmrenovierung, 1783 entsteht der Marienaltar.
1785 Guss und Aufzug einer weiteren Glocke Keiser & Brandenberg (Zug). 1806 folgt eine weitere Brandenberg-Glocke.
1799 Beschädigung des Kirchturmes durch französische Truppen.
1831 Entstehung des Hauptportals mit Priestersymbolen an den Türen von Karl Joseph Muheim.
1843/47 Innenrenovierung der Kirche mit Überdeckung der Deckengemälde.
1870 Innenrenovierung. Die Seitenaltäre erhalten neue Blätter von Franz Xaver Zürcher (Zug), weitere Malereien stammen von Anton Bütler (Auw).
1881 neue Chorfenster.
1902 Planungen zum Bau einer neuen Kirche und Bestrebungen zum Abbruch der alten Kirche.
1912 Einweihung der neuen Herz-Jesu-Kirche in Flüelen. Die alte Kirche wird profaniert und die Inneneinrichtung entfernt.
Nach 1918 wird die alte Kirche u.a. als Fabrikgebäude, Truppenunterkunft, Vereins- und Gemeindeversammlungsort genutzt.
1928 Instandsetzungsarbeiten am Turm und am Kirchendach.
1949 existieren Überlegungen zur Renovierung der Kirche, jedoch auch erneut zum endgültigen Abbruch.
1954 wird die alte Kirche unter Denkmalschutz gestellt.
1975 Aussenrenovierung unter der Leitung des Architekten Josef Utiger (Altdorf).
1981 umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Innenraum und Freilegung des überdeckten Bilderzyklus durch Oskar Emmenegger (Merlischachen) und Restaurierung der Stuckarbeiten durch Lothar Knöchel (Kriens). Es wird ein Altar aus der alten Kirche im solothurnischen Büsserach aus dem Jahr 1769 (von den Gebrüdern Franz und Jeremias Schlapp) aufgestellt.
1984 Rekonstruktion des von Melchior Paul von Deschwanden (Stans) veränderten Altarblattes durch Xaver Stöckli.
Die alte Kirche Flüelen wird durch die „Vereinigung alte Kirche“ unterhalten und zu Ausstellungen, Anlässe und Konzerte genutzt.
Herz-Jesu Flüelen (neue Kirche)
1910 Grundsteinlegung zur neuen Kirche auf der Anhöhe Grundbühl.
1911 Aufzug von fünf Glocken der Giesserei Gebrüder Grassmayr (Feldkirch) – Nominale b° + c‘ + d‘ + f‘ + b‘ (Glockenweihe am 03. Dezember 1911).
1912 Einweihung der neuen expressionistischen Pfarrkirche, welche nach Plänen von Paul Siegwart (Aarau) mit Jugendstilelementen und zentralen Einrichtungsgegenständen aus Marmor (von den Gebrüdern Marmon aus St. Gallen) erschaffen wurde. Die aussen barock gestaltete Kirche steht parallel auf einer Anhöhe zur alten Kirche. Die Kirchendecke weist Bilder der Dreifaltigkeit auf. Die Ausmalung des Chorraumes stammt von den Brüdern des Klosters Beuron und ist die einzig komplett erhaltene Arbeit derselben. Der dargestellte Gottessohn ist an griechische Darstellungen angelehnt. Die Kanzel und der Taufstein sind Werke von Karl Leuch (Zürich), die Fenster stammen von Max Zettler (München) – Einweihung am 06. August 1912.
1915 Entstehung des Bruder-Klausen-Altar und 1920 des Karls-Altar der Gebrüder Marmon.
1978 Aussenrenovierung unter der Leitung des Luzerner Architekten Paul Widmer.
1987 – 1989 umfangreiche Innenrenovierung unter der Leitung des Altdorfer Architekten Max Germann. Die Seitenaltäre werden entfernt, zwei Seitenkapellen aus den queren Anbauten geschaffen und ein neues Beleuchtungskonzept umgesetzt.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Roman Hägler und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert aus Schweizerischer Kunstführer „Flüelen UR das Dorf und seine Kirchen“ von Alfons Müller-Marzohl von der Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte von 1991 – ISBN 3857824840, zitiert aus Buch „Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri“ von Helmi Gasser Band II „Die Seegemeinden“ erschienen 1986 im Birkhäuser Verlag Basel – ISBN 3764318112
Orgelgeschichte: Orgelarchiv Schmidt – eigene Sichtung und Spiel am 20. Juli 2017, ergänzende Informationen aus Schweizerischer Kunstführer „Flüelen UR das Dorf und seine Kirchen“ von Alfons Müller-Marzohl von der Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte von 1991 – ISBN 3857824840, alte Disposition Gollorgel Herz-Jesu und Goll-Orgel alte Kirche St. Georg von Peter Fasler (Orgelverzeichnis)
Glockenvideo von User Niklausglocke auf Youtube – Kanal