Orgel: Ettenheim – St. Bartholomäus
Für Anfragen kontaktieren Sie bitte das Orgel-Verzeichnis über das Kontaktformular.
Gebäude oder Kirche
St. BartholomäusKonfession
KatholischOrt
EttenheimPostleitzahl
77955Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Glockenvideo Ettenheim, Glocken von St. Bartholomä von User Palatinist auf Youtube
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
Um 1620 ist eine Orgel vorhanden.
1672 Orgelneubau durch Orgelbauer Felix Pfleger.
1707 wird ein Organist erwähnt.
1749 Orgelneubau durch Franz Berger (Ettenheim).
1758 Reparatur durch den Erbauer.
1775 – 1776 Orgelneubau durch Orgelbau Ferdinand Stieffell (Rastatt) I/18. Das Orgelgehäuses wurde von Schreiner Caspar Feuerstein (Schuttern) erschaffen.
1782 – 1794 wird das Werk durch Mathias Martin (Waldkirch) gepflegt und repariert.
1819 Reparatur und geringe Veränderung durch Orgelbau Blasius Schaxel (Herbolzheim).
1837 und 1851 Reparaturen durch Josef Schaxel.
1873 – 1875 wird das Werk um ein zweites Manual erweitert um im Stil der frühen Romantik umdisponiert durch Orgelbauer Johann Heinrich Schäfer (Heilbronn).
1898 wird durch Orgelbauer August Merklin (Freiburg) eine Erweiterung durchgeführt.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken.
1922 umfangreicher Umbau bzw. Orgelneubau mit pneumatischer Traktur im Stieffell-Gehäuse durch Orgelbauer Friedrich Wilhelm Schwarz & Sohn (Überlingen/Bodensee).
1960 Renovierung.
Derzeitige Orgel
1973 Schleifladenorgel mit fest eingebautem Spieltisch und reinmechanischer Traktur, erbaut in das Stieffel-Gehäuse (nach hinten erweitert) durch Orgelbauer Peter Vier (Friesenheim-Oberweier) IV/41. Das Hauptwerk und Pedalwerk sind als Rekonstruktion der Stieffell-Orgel anzusehen. Die Figuren und Verzierungen des Stieffel-Gehäuses wurden originalgetreu restauriert.
2005 Instandsetzung und Ausreinigung durch Orgelbau Martin Vier (Friesenheim-Oberweier)
Disposition
Disposition Vier-Orgel 1973
I Koppelmanual C – f“‘Koppelt III. und II. Manual zu I. |
II Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Coppel 8′ Floet 8′ ab f° Gamba 8′ Praestant 4′ Floet 4′ Quint 3′ Octav 2′ Terz 1 3/5′ Larigot 1 1/3′ Cornet 5-fach ab a° Mixtur 4-fach 1′ Fagotbass 8′ Bass bis h° Trompet 8′ Discant ab c‘ Clairon 4′ |
III Positiv C – f“‘Bourdon 8′ Salicional 8′ Principal 4′ Holzfloet 4′ Nazard 2 2/3′ Flageolet 2′ Terz 1 3/5′ Sifflet 1′ Cymbal 3-fach 1/2′ Cromhorn 8′ Tremulant |
IV Echo C – f“‘Bourdon 8′ Rohrfloet 4′ Nazard 2 2/3′ ab c° Doublette 2′ Terz 1 3/5′ ab c° Flageolet 1′ Hautbois 8′ ab f° Vox humana 8′
|
Pedal C – f‘Violonbass 16′ Subbass 16′ Octavbass 8′ Quintbass 5 1/3′ Mixturbass 3-fach 4′ VZ Choralbass 4′ Bombard 16′ Posaun 8′ Clairon 4′ |
Originaldisposition Stieffell 1775
Manual C – d“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Cuppel 8′ Floet 8′ Viol da Gamba 8′ Bass/Disc. Solicional 8′ Praestant 4′ Floeten 4′ Quint 3′ Super Octav 2′ Terz 1 3/5′ Cornet 5-fach ab c‘ Mixtur 4-fach 1′ Fagot Bass 8′ Bass Trompete 8′ Discant Tremulant Tuttizug |
Pedal C – d°Sub Bass 16′ Octav Bass 8′ Mixturen Bass 6-fach Posaunen Bass 8′ |
Spielhilfen
Fuss: II/P, III/P als Fussrasten
Gebäude oder Kirchengeschichte
6. – 8. Jahrhundert ist das Kirchspiel Ettenheim entstanden und vermutlich eine erste Kirche erbaut worden.
Um 1100 ist eine Kirche vorhanden, welche Martin von Tours geweiht war.
Um 1300 wird die das Patronat verändert und die Kirche nach dem Apostel Bartholomäus benannt.
Nach 1450 Erhöhung des Kirchturmes um 40 Meter.
1479 Anbau einer Sakristei.
1638 Zerstörung der Kirche durch schwedische Truppen.
1651 – 1655 Wiederaufbau der Kirche im einfachen Stil und Guss zweier Glocken.
1749 Renovierung der Kirche.
1768 Abtragung der Kirche und Nutzung des Rathauses für Gottesdienste.
1769 – 1771 Bau der heutigen Kirche nach Plänen von Joseph Anton Budtinger (Strassburg) und der Bauleitung von Franz Joseph Salzmann (Hüfingen). Die Stuckarbeiten wurden Christian Eitel (Strassburg – schwäbischer Herkunft) und Johann Joseph Meisburger (Freiburg) übertragen, die Fresken und Bilder der Seitenaltäre (1774) stammen von Maler Josef Anton Morath (Stühlingen).
1771 neue Kanzel von Franz Anton Fuchs (Herbolzheim), Taufstein von Sigmund Hilbi. Fuchs stellt 1772 auch den Hochaltar fertig, welcher ein Blatt von Johann Pfunner (Schwaz/Tirol) erhalten hat. Im gleichen Jahr werden vier Glocken aufgezogen. Aufstellung zweier Steinstatuen des Petrus und Paulus nach Modellen von Wenzinger.
1772 Die Fertigstellung der Kirche wurde durch Architekt Franz Ignaz Krohmer (Baden-Baden) begleitet, welcher die Planungen von Chor und des unteren Turmgeschosses abänderte.
1777 Ausmalung des Chorraumes durch Franz Joseph Stöber (Wien).
1779 Chorgestühl von Egidi Butsch.
1782 Konsekration der Kirche.
1804 Entstehung des Traghimmels als Goldbrokat am Heiligen Grab von 1778 von Maler Josef Pfunner.
1805 Schenkung von Reliquien aus dem Kloster Ettenheimmünster.
1808 und 1841 Renovierungsarbeiten im Innenraum, 1842 Renovierung der Altäre.
1872 – 1877 umfangreiche Innenrenovierung mit Restaurierung der Deckenbilder, Altäre und Kanzeln durch Maler Carl Stertz (Endingen).
1855 Blatt linker Seitenaltar von Maler Wilhelm Dürr (Villingen). Das vorherige Bild wurde nach Ettenheimmünster vergeben.
1903 Aussen- und Innenrenovierung mit einigen Veränderungen im Innenraum.
1936 Reliefs am Tabernakel von Stefan Kälble (Waldkirch).
1959 – 1960 Innenrenovierung und Rekonstruktion der Altäre, Deckengemälde und des Zustandes vor 1903. Ein neuer Kreuzweg wird von Stefan Kälble erschaffen.
1961 Aufzug von vier Bronzeglocken der Giesserei F.W.Schilling (Heidelberg). Sie ergänzen zwei historische Glocken von Giesser Leonhard Rosenlecher (1754 aus Petershausen) und Matthäus Edel (Strassburg). Schlagtöne h° (1754) + d’+ e’+ g'(1736) + a’+ h‘.
1965 und 1970 Zelebrationsaltar und Ambo von Angelo Valentin (Offenburg).
1978 Aussenrenovierung.
1995 – 1996 Kirchenrenovierung unter der Leitung des Restaurators Alfred Panowsky (Gernsbach). Die Kirche erhält einen neuen Sandsteinplattenboden. Seit 1996 befindet sich eine Kopie des Rohan-Wappengobelins mit Bischofsstuhl an der Chorwand, welche von Art Protis (Brünn/CZ) hergestellt wurde und 2002 um den Thronsessel und zwei Hocker erweitert wurde.
2011 Sanierung des Glockenstuhles.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Rainer Ullrich
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Rainer Ullrich
Orgelgeschichte: Orgelarchiv Schmidt – Horst Schmidt und Bernd Sulzmann zitiert aus „Historische Orgeln in Baden“ Verlag Schnell & Steiner ISBN 3795404215, Angaben Orgelbauer Martin Vier (Friesenheim)
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde und Kirchenführer Kunstverlag Josef Fink 2020 ISBN 978-3-931820-52-7 mit Angaben von D.Weis und Hermann Brommer
Glockenvideo von User Palatinist auf Youtube – Kanal
Internetauftritt der Kirchgemeinde / Seelsorgeeinheit